Reihe: Teezeitgeschichten, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Vero Nefas |
Inhalt
Seit zwei Jahren fliegt Captain Orson Carpenter jeden Donnerstag die Karibikinsel Aruba an. Fast immer wird er von Julia, der einzigen weiblichen Lotsin im Tower, begrüßt. Ihr Stimme weckt eine tiefe Sehnsucht in ihm und so beschließt er Julia zu treffen. Die entspricht aber überhaupt nicht seinen Erwartungen. Trotz der Enttäuschung verabreden sich die Beiden erneut, aber in der nächsten Woche gerät sein Flugzeug in einen Hurrikan und verschwindet vom Schirm.
Kritik
"Leitstelle ins Glück" gehört zu einer Reihe romantischer Kurzgeschichten aus dem Textlust Verlag. "Teezeitgeschichten" sind kleine, etwa 60 Seiten lange Texte, die sich bequem in der Mittagspause, Abends nach der Arbeit oder Unterwegs lesen lassen. Das dünne Format macht sie zum perfekten Begleiter in der Handtaschen.
Die Geschichte ist leicht zu lesen, sprachlich weder schlecht, noch überragend, sondern gewöhnliches Mittelmaß. Aufgrund der Kürze, trotz fehlender Tiefe, aber eine recht nette Unterhaltung für Zwischendurch. Die Grundidee ist nichts Neues: Mann und Frau treffen sich, sind erstmal wenig begeistert voneinander und entdecken dann die große Liebe. Soweit so gut.
Allerdings versucht die Autorin im Laufe der Story noch einen zusätzlichen Spannungsbogen einzubauen und der wirkt für mich alles andere als ausgereift. Klar, es ist eine Kurzgeschichte, aber wo kein Platz für viel Inhalt ist, sollte man nach Möglichkeit vermeiden selbigen hinein zu quetschen. Ohne diesen erzwungenen, aber nicht zündenden Knalleffekt wäre die Geschichte sicherlich um einiges ausgewogener gewesen. Dafür hätte man den Protagonisten mehr Tiefe verleihen können, sie dem Leser näher bringen. So bleiben die Beiden nämlich sehr blass, unwirklich und man kann ihre Handlungsweisen eigentlich kaum nachvollziehen.
Auch entwickelt sich für meinen Geschmack die "große Liebe" zu schnell. Ein etwas weniger wäre auch hier mehr gewesen - langsames herantasten an den anderen löst deutlich mehr Gefühle aus, als ein übereiltes "Ich liebe dich".
Fazit
"Teezeitgeschichten" sind genau das richtige für Unterwegs, oder nach einem anstrengenden Arbeitstag. "Leitstelle ins Glück" ist eine relativ platte Liebesgeschichte, die wenig Emotionen auslöst. Sie wirkt - für den geringen Umfang - inhaltlich etwas zu überladen, wodurch die Charaktere sehr blass bleiben und ihr Handeln wenig nachvollziehbar wirkt.
Trotz allem ist es aber nette, wenn auch anspruchsarme Unterhaltung für Zwischendurch, um einfach mal abzuschalten, oder um sich langweilige Wartezeit am Bahnhof zu verkürzen. Mit 4,95 € pro Buch allerdings zu einem recht stolzen Preis.
2,5/5 Sternen