Regie: Michael Vejar Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Dies ist trotz aller Logik, da das Schiff ja wehrlos ist, eine Verletzung der ersten Ranger-Regel, nie einer Schlacht auszuweichen und eher zu sterben, als sich zurückzuziehen.
Martell droht die Entlassung von den Ranger, jedoch entscheidet der Rat der Grauen - nicht ohne größere Intervention von G'Kar - das er weiter Valen dienen darf und weist ihm ein Raumschiff zu: die Liandra.
Deren Besatzung wurde auf mysteriöseweise getötet, das Schiff kehrte ohne sie zurück. Das Fall wurde nie gelöst. Unter den Minbari gilt das Schiff als verflucht. In Wahrheit wird die Liandra, ein 20 Jahre alter Kahn, nur mehr oder weniger durch die Aussenhülle zusammengehalten, nichts funktioniert so richtig.
Zum ersten mal übernimmt David ein Kommando, und stellt sich seine Besatzung zusammen: 3 Minbari, 2 Menschen - und zur Überraschung aller nimmt er eine Narn und einen Drazi mit in die Besatzung auf, etwas, was es bisher nicht
gegeben hat.
Sein erster Auftrag ist es, ein Diplomatenschiff zu beschützen. Dieses wird jedoch beim Anflug auf den Zielplaneten von bislang unbekannten Schiffen angegriffen, die Kolonie zerstört. Nur die Liandra kann sich beschädigt retten.
Der erste Vergleich mit LotR geht sogleich in Richtung Crusade - dem ersten Ableger von Babylon 5. Allerdings liegt hier nicht so ein dringlicher Auftrag vor, wie bei Crusade. Die ersten Züge der fiktiven (da ja die Serie nicht gedreht wurde) weiteren Handlung stehen natürlich fest - die Crew hat sich mit den Unzulänglichkeiten der Liandra auseinanderzusetzen, was ist mit deren früheren Besatzung passiert - und da ist da noch das neue Volk, das in den Raum der Allianz eindringt und keine offensichtlich friedlichen Absichten hat.
Die Beziehungen der Crewmitglieder untereinander sind natürlich nur angerissen, wobei ich mich grad frage, wozu man einen Drazi benötigt, der grade so seinen Namen aussprechen kann und als seine Aufgabe auf dem Schiff "schwere Dinge tragen" angibt. Hm...
Die CGIs sind im Gegensatz zu Babylon 5 wieder einmal wegweisend, die Raumschiffe, der Weltraum und die einzelnen Effekte, wie die Sprunglöcher in den Hyperraum sind wesentlich filigraner und besser ausgearbeitet. Im Vergleich zu B5 wirkt alles heller und plastischer. Über die CGIs von Crusade decke ich mal den Mantel des Schweigens aus.
Ebenso wegweisend finde ich die Waffenbedienung auf der Liandra. Die bediendende Person steigt in eine Anti-Gravitationsraum und hat dann einen Rundumblick über den umgebenden Weltraum. Mittels "Handbedienung", sprich mit Handbewegungen steuert sie die Waffen. Hat es das schon mal gegeben?
Die Musik stammt wieder von Christopher Franke, der im Pilotfilm zwar keine Meisterwerke abliefert, allerding die gewohnte gute Standardqualität.
Insgesamt ein Pilotfilm, der eine interessante Serie versprechen mochte, als nun alleinstehender Film allerdings zuwenig Substanz besitzt. Deswegen in der Bewertung nur 6 von 10 Punkten.
Babylon 5 - Übersicht