| Serie / Zyklus: 1. Roman des Darkover-Zyklus Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ein Siedlerschiff bekommt technische Probleme und muss auf einem Planeten des Systems Cothman IV notlanden. Während einige Siedler die Landung auf dieser einfachen, techniklosen Welt als Segen betrachten, versucht die Crew verzweifelt, das Schiff wieder flott zu bekommen. Die Spannungen nehmen zu, als abzusehen ist, dass die Reparatur nicht in kurzer Zeit zu erledigen, sondern vielmehr ein langfristiges Projekt ist.
Die Situation wird schwieriger, da allmählich Prioritäten gesetzt werden müssen. Die Siedler benötigen, da es ein längerer Aufenthalt wird, Unterkünfte und vor allem Nahrung. Als die Schiffsbesatzung immer mehr unter Druck gerät, kommt der Planet ins Spiel und nimmt den Menschen die Entscheidungen ab. Endgültig auf dem fremden Planeten gestrandet, sind sie nun von der Menschheit und der Zivilisation gänzlich abgeschnitten.
Der relativ kurz gehaltene Roman erzählt vieles, was in späteren Büchern von Bedeutung ist. So tauchen Familennamen auf, die man von den Protagonisten der späteren Bücher her kennt. Es werden die ersten Begegnungen mit den einheimischen intelligenten Rassen beschrieben und die Menschen beginnen ihre telepathischen Talente zu ergründen.
Der Roman ist zügig geschrieben, aber kein Highlight des Zyklus - eine schöne Geschichte, aber nicht mehr. Die Konflikte zwischen den Kolonisten und der Raumschiffscrew werden schön dargestellt und stehen im Mittelpunkt. Davon lebt das Buch, und obwohl das Ende ja schon feststeht, kommt Spannung auf. Darin beweist die Autorin Routine und Können.
Für den Einstieg in den Zyklus ist der Roman jedoch optimal. Es empfiehlt sich tatsächlich, den Zyklus in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Kurioserweise benennen die Kolonisten die Welt zunächst nicht. Der Name Darkover taucht erst im letzten Absatz auf: "Ein Jahrhundert später nannte man den Planeten Darkover. Aber auf der Erde wusste man zweitausend Jahre nichts von Ihnen."
Der Roman ist leider nicht von Rosemarie Hundertmark übersetzt worden, die wirklich viel Können in die Übersetzung gesteckt hat. Dennoch hat Martin Eisele eine recht solide Übersetzung hinbekommen.
Der Roman steht für sich alleine. Die folgenden Bände spielen Jahrhunderte später, als die Welt in einen mittelalterlichen Zustand zurückverfallen ist.
Darkover Zyklus - Aufstellung