Reihe: Land der Schatten, 1. Band Eine Rezension von Nadine Dannenmann |
Klappentext:
Rose Drayton hat eine einzigartige Begabung: Sie kann weiße Blitze schleudern. Diese magische Fähigkeit hat ihr schon viele unerwünschte Verehrer eingebracht. Daher ist sie auch alles andere als erfreut, als eines Tages ein fremder Mann vor ihrer Tür auftaucht. Denn für sie steht fest: Der blonde Krieger hat es auch nur auf ihre Magie abgesehen. Doch als eine Flut machthungriger Geschöpfe ihre Familie bedroht, ist Declan ihre einzige Chance ...
Meine Meinung:
Da ich durch die "Stadt der Finsternis"-Serie wusste, dass die Autorin Ilona Andrews wundervolle Fantasieliteratur schreibt, musste ich auch unbedingt dieses Buch lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Wie schon bei dem ersten Roman von "Stadt der Finsternis" hatte ich auch hier anfangs kleine Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden. Die Erklärungen der verschiedenen Orte, an welchen Magie funktioniert und an welchen nicht, war erst sehr verwirrend. Aber nachdem ich den Bogen raushatte, gefiel mir der Roman immer besser.
Doch einen großen Unterschied gab es von Anfang an. Ich merkte sofort, dass dieses Werk viel gefühlsbetonter geschrieben war und die Autoren mehr Wert auf die positive Auswirkung der Magie legten als auf die zerstörerische Macht. Zudem wirkte der gesamte Roman nicht so grausam und brutal wie die erste Serie. Dieses Buch hier war in allem etwas weicher, zartgliedriger in seiner Schreibweise.
Rose, die im Edge lebt, dem Grenzland zum Weird, dem Land voller Magie, kann weiße Blitze schleudern, was eigentlich nur den Blaublütigen aus dem Weird bestimmt ist. Diese Gabe macht sie zu einem Objekt, denn jeder will sie für seine Zwecke nutzen. Ob Edger, um ihre Macht zu missbrauchen, oder Blaublütige aus dem Weird, um ihre Blutlinie mit dieser Blitzmagie zu verstärken.
Ihre Mutter ist tot, ihr Vater als Pirat auf Schatzsuche. Sie lebt mit ihren zwei jüngeren Brüdern, einem Nekromanten und einem Werluchs, im Grenzland, in dem die Magie nur in schwacher Ausführung wirkt. Um über die Runden zu kommen, arbeitet sie im Broken, der normalen Welt.
Als Declan, ein Blaublütiger, ihr den Hof macht, ist sie alles andere als erfreut. Er ist ein reinrassiger Edelmann aus dem Weird und leider nicht der erste, der sie als Zuchtstute für seine Nachfahren möchte ...
Unabhängig von seinem Erscheinen tauchen fast zur selben Zeit Kreaturen auf, die Declan "Bluthunde" nennt. Und diese sind mit einer Magie versehen, gegen die kein Edger ankommt. Dabei treffen Rose und Declan auf einen Gegner, der unbesiegbar zu sein scheint und eine verlässliche Waffe bereit hält.
Rose merkt schnell, dass sie auf Declan angewiesen ist, ob es ihr gefällt oder nicht. Als sie gemeinsam gegen diese Bluthunde und deren mächtigen Führer kämpfen, schleicht sich Declan immer weiter in Roses Herz, ohne dass sie was dagegen machen kann.
Der Schreibstil der Autoren war von Anfang an fesselnd. Ich konnte den Roman sehr schwer aus der Hand legen und schwärmte in jeder freien Minute davon. Besonders die Dialoge zwischen Rose und Declan waren einfach herrlich! Wie in der anderen Serie, "Stadt der Finsternis", die Protagonisten Kate und Curran miteinander umgehen, ist es auch hier der Fall. Rose und Declan stacheln sich ebenso regelmäßig an. Sie fordern sich gegenseitig heraus, werfen manchmal mit Zweideutigkeiten um sich und sind teilweise einfach nur noch urkomisch. Diese Gespräche hatten einen großen Anteil daran, weshalb mir das Buch von Anfang an gefiel! Die Situationen zwischen den beiden wurden aber auch sehr gefühlvoll beschrieben. Ich konnte sehr gut mit ihnen mitfühlen und wäre am liebsten ins Buch gekrochen, um alles noch realer mitzubekommen.
Aber auch Spannung war immer vorhanden. Wenn sie nicht gemeinsam gegen diese Bluthunde kämpften, waren die angespannten Situationen zwischen Rose und Declan äußerst belebend. Was mir auch gut gefiel, war, dass Rose durch ihre zwei jüngeren Brüder etwas eingeschränkt wurde, denn diese verlangten ihr alles ab. Trotzdem musste sie sich mit Declan rumschlagen und Monster besiegen. Ich fand das einfach genial!
Im Laufe der Geschichte erfuhr ich immer mehr über die wichtigsten Figuren - Rose und ihre Brüder sowie Declan -, aber auch über ihren Gegner und seine Beweggründe.
Es gab in diesem Roman so gut wie keine erotische Szenen, dafür wurde mehr auf das Zwischenmenschliche eingegangen, das sehr gefühlvoll beschrieben wurde.
Fazit:
Ich bin begeistert von diesem wundervollen Auftakt und werde auch diese Serie weiterverfolgen. Dieser Roman steht der "Stadt der Finsternis"-Serie in nichts nach, einfach klasse!
Ich vergebe fünf von fünf wundervolle Sterne.
Magische Begegnung - die Rezension von Rupert Schwarz