|
Mehrere Jahre sind seit dem Ausbruch der Zombie-Epidemie vergangen. Die Geschichte spielt in einer größeren Stadt, die sich mit elektrischen Zäumen und durch natürliche Grenzen wie Flüsse von der Außenwelt abgeschottet hat, um sich vor den Untoten zu schützen. Im Laufe der Zeit hat sich ein Zweiklassensystem entwickelt: Während die "Armen" mit dem traditionellen Dreisatz "Drogen, Bier und Sex" zufrieden gestellt werden, schwelgt eine Minderheit in einem extra gesichertem Hochhaus, dem "Fiddler’s Green" in Luxus und freut sich des schönen Lebens. Unterstützt wird ihre Lebensweise von Männern wie Cholo und Riley, die auf verschiedenen Streifzügen Nahrungs- und Genussmittel aus der kontaminierten Zone holen. Das gelingt ihnen durch ein besonderes Fahrzeug, einen speziell umgebauten Truck, der "Dead Reckoning" genannt wird. Panzerplatten und ein großzügiges Waffensystem schützen die Insassen des Fahrzeuges vor Unbill und Untoten.
Riley möchte, zusammen mit seinem Freund Charlie, die Stadt verlassen und nach Kanada reisen, wo er hofft, eine ruhigere und friedlichere Umgebung zu finden. Dafür hat er sich ein Fahrzeug gekauft, welches er nun abholen will. Jedoch hat er nicht mit den schmutzigen Tricks des Gauners Chihuahua gerechnet, der das Fahrzeug bereits anderweitig weiterverkauft hat. Als zur Belustigung der Massen auf Geheiß von Chihuahua zwei Zombies in einem Käfig mit einer jungen Frau konfrontiert werden, beschließen Riley und sein Freund zu handeln. Sie erschießen die Zombies und befreien die Frau namens Slack. Bei dem nachfolgenden Gerangel wird auch Chihuahua getötet, dafür landen die drei im Gefängnis.
Cholo hingegen erhofft sich, mittels der Fähigkeiten des Dead Reckoning eine Menge Geld zu verdienen. Er droht Mr. Kaufmann, einer Art CEO von Fiddler’s Green, die Stadt zu bombadieren, falls nicht eine bestimmte Summe an ihn gezahlt werde. Jedoch geht Kaufmann nicht auf die Erpressung ein und verdingt Riley, sich um das Problem Cholo zu kümmern.
Gleichzeitig beginnen die Zombies eine Art Schwarmintelligenz zu entwickeln, allen voran ein Zombie, der dem Rest der Massen den Weg weist - der ihn geradewegs in die eigentlich abgeschottete Stadt führt. Chaos und Panik sind die Folge, als die Zombies eindringen und ihr grausiges Werk verrichten.
Der fünfteilige Comic von IDW hält sich recht eng ans Filmscript, nur bei einigen wenigen Stellen wurden allzu grausame Szenen einfach weggelassen, die man wohl dem Publikum ersparen wollte. So fehlt zum Beispiel die Szenerie, als die panisch flüchtenden Menschen auf den immer noch aktiven Elektrozaun treffen ... Das Fehlen mancher Bilder führt jedoch nicht dazu, dass der Comic darunter leidet. Eigentlich im Gegenteil. Die Zeichnungen sind so gehalten, dass manche Dinge als Schattenszene dargestellt werden oder auch nur im Hintergrund zu erahnen sind. Auch Kaufmann wird bis kurz vor dem Ende nur im Halbdunkel dargestellt, was wohl seine Bösartigkeit unterstreichen soll, jedoch ganz gut funktioniert.
Die Zeichnungen selber sind detailliert und wirklich in Ordnung, die Farbgebung hingegen hätte etwas mehr Mut vertragen. Manchmal wirkt sie doch etwas eintönig.
Unterm Strich ist die Comicumsetzung von Romeos Film ganz gut gelungen, bis auf ein, zwei kleinere Kritikpunkte habe ich nichts auszusetzen.
Nicht das Verdienst des Comics, sondern grundsätzlich Romeros ist die gelungene Verbindung einer traditionellen Zombiegeschichte mit einer klaren gesellschaftlichen Kritik. Die Zweiklassengesellschaft wird im Film als Auslaufmodell gekennzeichnet, Mittel zum Zweck sind eben die Untoten, die sich über sie hermachen. Die Überlebenden wollen eine andere Gesellschaftsform gründen, bezeichnenderweise traut der Hauptdarsteller diesem Wunsch nicht und geht lieber seiner eigenen Wege ...