| Titel: Kunoichi 1: Lady Ninja & Kunoichi 2: Blutige Rache Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann Mit "Ninja-Trick Busenwelle" gegen das Böse |
Wenn der geneigte Leser sich einen japanischen Schwertkampffilm ansieht, in dem Frauen Blitze aus ihren Brüsten schießen lassen - und auch aus Stellen, die unterhalb der Gürtellinie liegen - , so weiß er, dass er hier einen etwas anderen Genrefilm vor sich hat.
Regisseur Hitoshi Ozawa schuf mit seinem zweiteiligen Werk "Kunoichi" einen Fantasyfilm, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt und daher mit einigen originellen Ideen daherkommt. Ninja-Trick Busenwelle sowie Ninja-Trick Talecho lassen die Bösen explodieren. Das Blut spritzt in hohen Fontänen. Dass "Kunoichi" eine Low-Budget-Produktion ist, stört nicht. Im Gegenteil, dies macht diesen Film sogar um so unterhaltsamer und daher sehenswerter.
Die Handlung in Kürze: Der dekadente Shogun zieht mit einer Herrschar dämonischer Halbwesen durch die Lande und foltert und missbraucht mit Vorliebe junge Frauen. Als er ein Nonnenkloster überfällt, beschließen die sieben überlebenden Schwestern, sich an dem Shogun zu rächen. Mithilfe eines Schwertmeisters machen sie sich auf, den Shogun zu erledigen...
Ozawa gelingt in seinem Zweiteiler eine Mischung aus Splatter-, Sexploitation- und Schwertkampfgenre, wobei er zwischen den Extremen Kitsch und Ästhetik ohne Wenn und Aber hin- und herrudert. Dadurch wird "Kunoichi" den durchgeknallten Werken des Genrestars Takeshi Miike nicht unähnlich. Trash vermischt sich ohne weiteres mit gespenstischer Gruselästhetik. Ruhige Aufnahmen wechseln abrupt mit rasanten Schnitten. Im selben Maß wechselt ebenfalls die Musik von traditionell zu Hardrock, ohne Übergänge zu beachten.
Bei so vielen Ninja-Frauen in Miniröckchen und Lederstiefeln ist es nicht verwunderlich, dass Regisseur Ozawa auch gleich selbst mitspielen wollte. Aus diesem Grunde sind wahrscheinlich auch die Handlungsstränge gelegentlich nicht ganz nachvollziehbar. Wer tolle Effekte, erstklassige Schwertkunst und tiefschürfende Dialoge erwartet, ist hier natürlich fehl am Platze. Wer sich jedoch mal wieder einen richtigen Genreknaller geben möchte, dem sei "Kunoichi" wärmstens empfohlen.