Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz
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Die junge Marla Santiago heuert nach ihrem Studium der Raumfahrt auf dem Transportschiff Beautiful Decision an. Schnell integriert sie sich in die Mannschaft und steigt bald zur ersten Navigatorin auf. Das Leben an Bord bietet sowohl eine ansprechende Aufgabe als auch viel Komfort. Der Reeder und Captain des Schiffs hat längst erkannt, dass eine zufriedene Crew am besten arbeitet.
Als Marla einen Stern kurz vor der Supernova entdeckt, wird der Kurs geändert. Ziel der Mission ist es, möglichst viel Methan abzuschöpfen, das in diesem Teil der Galaxis sehr selten ist. Ein sogenannter Bogen - ein untrügliches Zeichen für den Untergangs eines Sterns – soll hier als Quelle dienen. Doch alles muss bestens geplant sein, denn viel Zeit bleibt nicht und die Risiken für Schiff und Mannschaft sind genau wie der Profit enorm. Dann kommt es zu einem Sabotageakt und einem Mord. Die Crew der Beautiful Decision bekommt alle Hände voll zu tun.
Erasmus Herold ist ein vollkommen unbeschriebenes Blatt in der Szene und sein Debüt-Roman überrascht in vielerlei Hinsicht. Zunächst schuf er mit Marla Santiago eine sehr interessante und sympathische Protagonistin, die sehr an die Figuren von Robert A. Heinleins Jugendromanen erinnert: frei, unbedarft, offen und bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen. Bei einer so positiven Figur drückt man auch mal ein Auge zu, wenn ihr einfach zu viel gelingen mag. Doch aufmerken lässt der Aufbau des Romans: Autor Erasmus Herold erzählt die Geschichte in zwei Ebenen. In Ebene A erfährt man, wie Marla Teil der Schiffscrew geworden ist, und Ebene B setzt bei der Entdeckung des Bogens ein. Beide Ebenen sind eigenständig, auch wenn es Verbindungen gibt. Der Wechsel beider Ebenen macht das Buch sehr lesenswert und diese Herangehensweise ist deutlich besser als eine lineare Erzählung. Aber es ist natürlich auch viel schwieriger, die Geschichte so zu erzählten, denn im Erzählstrang B muss Wissen zurückbehalten werden, denn sonst würde alle Spannung aus dem Erzählstrang A genommen. Der Autor macht dies jedoch sehr gut und es gelingt ihm, die beiden Handlungsstränge gleichermaßen voranzutreiben und beide Spannungsbögen separat abzuhandeln. Ebenfalls positiv anzumerken ist - hier ist wieder der Vergleich zu Heinlein angebracht -, dass der Roman seine Spannung nicht aus Raumgefechten bezieht, sondern aus dem reinen Bordalltag auf dem Schiff selbst. Ein bisschen fühlt man sich an Star Trek: The Next Generation erinnert und man erkennt wieder, warum man die Serie so mochte: Das Faszinierende an der Zukunft ist ja nicht der Krieg. Kriege hatten wir in der Vergangenheit, Kriege gibt es auch heute und Kriege wird es wohl leider auch morgen geben. Nein, die Faszination der Science Fiction erwächst aus der Gestalt eines möglichen Morgen. Es hat einfach Spaß gemacht, von Marla zu lesen, wie sie sich an Bord des Raumschiffs bewähren muss. Tatsächlich kann man sagen: Eine spannende Geschichte braucht nicht mehr und braucht ganz sicherlich auch keine Laserstrahlen und Bomben.
Erasmus Herold hat bewiesen, dass es auch anders geht, und dafür gibt es 9 von 10 Punkten.
Als Marla einen Stern kurz vor der Supernova entdeckt, wird der Kurs geändert. Ziel der Mission ist es, möglichst viel Methan abzuschöpfen, das in diesem Teil der Galaxis sehr selten ist. Ein sogenannter Bogen - ein untrügliches Zeichen für den Untergangs eines Sterns – soll hier als Quelle dienen. Doch alles muss bestens geplant sein, denn viel Zeit bleibt nicht und die Risiken für Schiff und Mannschaft sind genau wie der Profit enorm. Dann kommt es zu einem Sabotageakt und einem Mord. Die Crew der Beautiful Decision bekommt alle Hände voll zu tun.
Erasmus Herold ist ein vollkommen unbeschriebenes Blatt in der Szene und sein Debüt-Roman überrascht in vielerlei Hinsicht. Zunächst schuf er mit Marla Santiago eine sehr interessante und sympathische Protagonistin, die sehr an die Figuren von Robert A. Heinleins Jugendromanen erinnert: frei, unbedarft, offen und bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen. Bei einer so positiven Figur drückt man auch mal ein Auge zu, wenn ihr einfach zu viel gelingen mag. Doch aufmerken lässt der Aufbau des Romans: Autor Erasmus Herold erzählt die Geschichte in zwei Ebenen. In Ebene A erfährt man, wie Marla Teil der Schiffscrew geworden ist, und Ebene B setzt bei der Entdeckung des Bogens ein. Beide Ebenen sind eigenständig, auch wenn es Verbindungen gibt. Der Wechsel beider Ebenen macht das Buch sehr lesenswert und diese Herangehensweise ist deutlich besser als eine lineare Erzählung. Aber es ist natürlich auch viel schwieriger, die Geschichte so zu erzählten, denn im Erzählstrang B muss Wissen zurückbehalten werden, denn sonst würde alle Spannung aus dem Erzählstrang A genommen. Der Autor macht dies jedoch sehr gut und es gelingt ihm, die beiden Handlungsstränge gleichermaßen voranzutreiben und beide Spannungsbögen separat abzuhandeln. Ebenfalls positiv anzumerken ist - hier ist wieder der Vergleich zu Heinlein angebracht -, dass der Roman seine Spannung nicht aus Raumgefechten bezieht, sondern aus dem reinen Bordalltag auf dem Schiff selbst. Ein bisschen fühlt man sich an Star Trek: The Next Generation erinnert und man erkennt wieder, warum man die Serie so mochte: Das Faszinierende an der Zukunft ist ja nicht der Krieg. Kriege hatten wir in der Vergangenheit, Kriege gibt es auch heute und Kriege wird es wohl leider auch morgen geben. Nein, die Faszination der Science Fiction erwächst aus der Gestalt eines möglichen Morgen. Es hat einfach Spaß gemacht, von Marla zu lesen, wie sie sich an Bord des Raumschiffs bewähren muss. Tatsächlich kann man sagen: Eine spannende Geschichte braucht nicht mehr und braucht ganz sicherlich auch keine Laserstrahlen und Bomben.
Erasmus Herold hat bewiesen, dass es auch anders geht, und dafür gibt es 9 von 10 Punkten.
Krontenianer - Rendezvous am Bogen - die Rezension von Jürgen Eglseer