| Reihe: Die Magier, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Joanna Lenc |
Fantasy aus Frankreich in seiner höchsten Vollendung brachte Pierre Grimbert mit dem ersten Band seiner Magier-Saga nach Deutschland. Unter dem Titel „Gefährten des Lichts“ lernte der Leser Léti, Yan, Corenn, Grigán, Rey und Bowbaq kennen und begleitete sie auf ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer. Nun geht ihre Reise weiter in eine unbestimmte Zukunft voller Geheimnisse.
Einst wurden alle weisen und führenden Persönlichkeiten der Welt von Nol dem Seltsamen zur Insel Ji gerufen. Über hundert Jahre später treffen sich nun die Nachfahren, die regelmäßig an den Treffen der Erben teilnehmen. In diesem Jahr ist jedoch alles anders, denn irgendjemand hat den Gefährten die Zü, blutrünstige Mörder, die im Namen einer Göttin töten, damit beauftragt, alle Erben zu töten. Gemeinsam fliehen diese vor den Priestern der erbarmungslosen Göttin, jedoch nicht ohne der Frage nachzugehen, wer ihr Feind ist und welches Geheimnis sich hinter der Pforte von Ji befindet. Ihre einzige Möglichkeit ist, sich mit den Priestern in ihrem Tempel zu treffen und um ihre Gnade zu bitten. Corenn hofft auf einen Handel, mit dem sie das Urteil aufheben oder zumindest verschieben kann, doch ebenso können die Zü auch gleich zu ihren vergifteten Dolchen greifen und sie an Ort und Stelle töten. Während sie sich auf das Treffen vorbereiten, unterrichtet Grigán Léti im Kampf und Corenn befasst sich mit Yan, der auf der Insel Ji bemerkenswerte magische Fähigkeiten gezeigt hat. Um zu testen, ob er wirklich ein Magier werden kann, muss es sich jedoch zunächst in Geduld üben, und so schickt die weise Frau den jungen Mann in den Wald, wo er eine Münze nur mit seinem Willen bewegen soll. Normalerweise dauert diese erste Prüfung viele Monde, doch Yan schafft es in nur wenigen Tagen, eine Leistung, die Corenn zeigt, dass der junge Mann der mächtigste Magier der bekannten Welt werden könnte. Wird ihnen dies aber bei ihrer Suche helfen können?
Was sich im ersten Band abgespielt hat, führt der Autor in der Fortsetzung würdig weiter. Er schreibt nicht sehr spektakulär, aber doch spannend genug, dass man Buch nicht aus der Hand legen will. Da tun auch die kleinen Schreibfehler nicht weh, die hin und wieder auftauchen, denn die Story an sich ist packend und verleitet zum Weiterlesen.
Im ersten Band wurden die Charaktere einzeln vorgestellt, einen Rückblick gibt es hier nicht. Wer also den zweiten Band lesen möchte, der sollte sich unbedingt den Vorgänger zuerst zu Gemüte führen, ansonsten ist der Einstieg kaum möglich. Ähnlich wie beim ersten Band gibt es auch hier einleitende Worte, allerdings von der Priesterin Lana, deren Urgroßvater ein Mitglied von Nols Versammlung war. Sie taucht auch zunächst nicht wieder auf, erst im späteren Verlauf der Geschichte ist wieder die Rede von ihr.
Äußerlich unterscheidet sich der zweite Band kaum von seinem Vorgänger. Der Magierstab ist hier nur rot und ebenfalls ist auch der Serien- und Bandtitel in dieser Farbe gehalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern dieses Genres mag dies nüchtern aussehen, hebt sich aber doch unter den vielen dunklen Covern hervor.
Insgesamt ist der zweite Band der Saga „Die Magier“ von Pierre Grimbert bis auf wenige Schnitzer sehr gut gelungen und durchaus lesenswert. Mehr noch, man kann es kaum erwarten, die Fortsetzung in die Finger zu bekommen, denn es bleibt bis zum Schluss spannend.
Krieger der Dämmerung - die Rezension von Erik Schreiber