Titel: Meridian. Dunkle Umarmung Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Meridian ist der Name des sechzehnjährigen Mädchens, das die Hauptrolle in diesem Roman spielt. Sie ist etwas Besonderes. Kleine Tiere, die wissen, dass sie sterben werden, suchen ihre Nähe. In ihrem Babykörbchen lagen tote Ameisen, und je älter sie wurde, desto größer wurden die Tiere, die in ihrer Nähe starben. Dabei gingen die Seelen der Toten durch sie hindurch, nutzten sie als eine Art Tor in den Himmel. Verständlicherweise ist das Mädchen irritiert. Ihre Eltern benehmen sich jedoch so, als sei dieses Verhalten ganz normal. Allerdings ist die Ich-Erzählerin der Meinung, sie würfen sich über sie hinweg bedeutungsvolle Blick zu. In der Schule wird sie jedoch zu einer Außenseiterin, weil sie so anders ist. Die Menschen sind der irrigen Meinung, sie bringe den Tod, und fürchten sich vor ihr.
Ihr Leben ändert sich, als sie am Tag ihres sechzehn Geburtstages von einem Fahrzeug fast getötet wird. Ihre Eltern überzeugen sie, aufs Land zu Tante Merry zu fahren. Tante Merry kennt sie jedoch nur durch die seltsamen Patchworkdecken, die sie immer zu ihrem Geburtstag schickt.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreicht sie das Haus ihrer Tante, die ihr erklärt, eine Fenestra (lateinisch: Fenster) zu sein, ein gesegneter Mensch mit der Fähigkeit, den Seelen Verstorbener den Übergang in ein glückliches Jenseits zu ermöglichen. Jetzt, mit sechzehn, ist sie eine voll entwickelte Fenestra, so dass sie selbst von Menschen vor ihrem Tod aufgesucht wird. Neben den Fenestra gibt es auch ihre bösen Gegenspieler, die möglichst viele Seelen ins Dunkel ziehen wollen. Meridian muss lernen, sich vor den Dunklen zu wappnen. Ihr hilft dabei Tens, der bei ihrer Tante wohnt. Zum beispiel bügelt er ihre Schuluniform. Und irgendwann glaubt sie, den jungen Mann mit seinen eigenen Geheimnissen zu lieben.
Amber Kizer, von der leider nicht klar erkennbar ist, wie alt sie ist, schrieb einen Roman, der mit seiner Idee neu für mich war. Die Aufmachung des Buches ist gelungen, der Inhalt jedoch nicht. Ich hatte den Eindruck, einen Roman in der Hand zu halten, der von einem etwa vierzehnjährigen Mädchen geschrieben wurde. Der Wortschatz ist doch sehr einfach gehalten. Daneben hält sich die Autorin mit Beschreibungen auf, die absolut überflüssig sind. Nebensächlichkeiten werden hervorgehoben, während die Handlung brachliegt. Amber Kizers Schreibstil ist sehr einfach gehalten, was die Lesegeschwindigkeit deutlich erhöht.
Meridian: Dunkle Umarmung - die Rezension von Nadine Dannenmann