Reihe: Kismet Knight, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Kismet Knight ist Psychologin. Und wie die meisten Psychologen wurde sie dazu ausgebildet, die Welt durch ihre diagnostische Brille zu betrachten. Glücklicherweise wurde ihre Neigung, jeden Menschen auf eine Neurose zu reduzieren, von ihrem respektlosen, morbiden Humor untergraben. So jedenfalls beschreibt sich Kismet Knight selbst.
Die Vampirpsychologin sollte eigentlich zufrieden sein. Mit ihrem Freund, dem Vampir Devereux, und seinen Künsten ist sie mehr als zufrieden. Allerdings hat Devereux eine kleine Macke. Er ist Kismet zu fürsorglich, was bis an den Rand von Aufdringlichkeit geht. Die Fürsorglichkeit steigert sich, als der älteste Vampir der Welt, ein gewisser Lyren Hallow, sich für Kismet interessiert. Zu ihrer eigenen Sicherheit will Devereux sie in seinem Penthaus einsperren. Kismet hält aber nichts davon, in einem goldenen Käfig gehalten zu werden. Sie hat auch keine Angst davor, eine willenlose Sexsklavin zu werden, da sie nicht die Absicht hat, Hallows Geliebte zu werden.
Das ist zumindest ihre erklärte Absicht, aber wie in den Romanen mit Vampiren ist alles Makulatur, sobald man auf die entsprechende Person trifft. Kismet muss sich mit einigen Problemen rumschlagen, etwa der Reporterin Maxie, die sich zu offensichtlich psychologischer Spielchen bedient und sie unsicher macht. Da sind aber auch Luna, die von Devereux sehr ruppig behandelt wird, und Tom, der seine Wandlung durchmachen muss.
Der Roman ist der zweite Teil der Kismet-Knight-Reihe. Der erste Teil erschien zuerst als gebundene Ausgabe im Pan Verlag. Der zweite Band nun bei Knaur. Die Umstrukturierung des Verlagssystems macht auch vor Büchern nicht halt.
Lynda Hilburn schafft mit ihrer Psychologin eine Vampirliebhaberin mit einem etwas anderen Hintergrund. Die Geschichte ist deswegen interessant, weicht aber nicht viel von den anderen Romanen des Genres ab.