Reihe: Der Bund der Alchimisten, 4. Band (The Age of Unreason) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wie schon im vorherigen Band angedeutet, verlagert sich die Handlung nach Amerika. Benjamin und seine Verbündeten waren gezwungen, einen Rückzug Anzutreten, und nun sind sie genauso gezwungen, den Kampf gegen die Malakim aufzunehmen und zu gewinnen, wollen sie die neu gewonnene Freiheit nicht verlieren. Mit dem Kampf gegen die Malakim steht aber auch gleichzeitig das Schicksal der ganzen Menschheit auf dem Spiel. Sollten die Malakim die Macht übernehmen, ist die Menschheit im günstigsten Fall ein Sklavenvolk.
Benjamin Franklin ist auf dem Weg nach Neu-Paris und scheint doch nichts Besseres zu tun zu haben, als im Wald die Ameisen zu studieren und mit Voltaire darüber zu philosophieren. Mag er seine ruhigen Minuten genießen, denn in Neu- Paris wird er einige heftige Auseinandersetzungen zu bestehen haben. Seine wenigen Verbündeten sind amerikanische Ureinwohner, mit denen er den Kontinent verteidigen will. Das erscheint nicht sehr einfach, denn von Westen her verwüsten die Russen das Land und von Osten kamen die Engländer zurück, um ihre verlorenen Kolonien zurückzuerobern.
Adrienne, als Forscherin in Russland in Ungnade gefallen, muss sich um sich selbst kümmern, während sie gleichzeitig versucht zu ihrem Sohn Nicholas zu gelangen. Er führt als Sonnenjunge die Malakim an und scheint nicht zu wissen, was er anrichtet. An der Spitze der Malakim läutet er den Untergang der Menschheit ein. Adrienne will ihn gern von der Unrechtmäßigkeit seines Tuns überzeugen. Und dann steht das bevor, was bereits am Beginn des Buches Erwähnung findet: die Apokalyse.
Das Ende der vierteiligen Reihe ist für mich gelungen. Es ist durchaus so geschrieben, wie ich es erwartete. Nicht unbedingt in jeder Einzelheit, aber im Abschluss doch schon so, wie ich es vorhersah. Das heißt aber nicht, dass der Roman nicht spannend ist. Im Gegenteil, es passieren nacheinander Ereignisse, die dem Leser kaum zum Luftholen Zeit lassen. Diesmal stehen die Auseinandersetzungen - vor allem der Kampf mit den Malakim - im Vordergrund. Dennoch bleiben für mich die Figuren wichtiger. Greg Keyes schreibt nicht nur gut, sondern er gestaltet auch seine Figuren mit viel Liebe. Eine fesselnde Erzählung mit philosophischen Gedankenspielen, die vor allem in der Person Voltaire zum Tragen kommt. Jetzt, da die vier Bücher komplett vorliegen, könnte man sie in Ruhe am Stück noch einmal lesen.