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Titel: Katharsia Eine Besprechung / Rezension von Melissa Osterburg |
Sando ist ein gewöhnlicher 14-jähriger Junge, der so ist, wie alle Jungs seines Alters. Voller Träume und Wünsche für die Zukunft. Zudem hat er auch seine erste große Liebe Maria entdeckt und begibt sich mit ihr auf eine Reise. Doch alles was Sando sich erhofft und erträumt hat von der Reise, geht schief. Denn islamistische Gotteskrieger stürmen den Bus in welchem sie reisen und bringen Sando um. Auch Maria stirbt bei den Versuch Sando zu helfen. Man könnte meinen, damit findet die Geschichte ihr böses Ende - doch nichts da. Sando wacht allein in einer Zwischenebene vom Jenseits auf, genannt Katharsia. Sofort beginnt er Maria zu suchen, doch das stellt sich als schwerer heraus als gedacht. Viele Gefahren muss er bestehen, bis er Maria findet, doch selbst dann wird es schwer endlich in den oberen Gefilden von Katharsia aufzusteigen. Aber Sando ist stark und schafft das was keiner gegelaubt hat - zusammen mit seiner Maria.
Sando ist ein wirklich toller Charakter, gerade weil er so ist wie Jungs nunmal in seinem Alter sind und doch treibt ihn selbst im Tod die Liebe zu Maria an. Leider wird er zu sehr behindert auf seiner Suche nach ihr und muss erst begreifen, dass er nur in dieser Zwischenebene ist, weil er nicht zur Ruhe kommt. Er kann sein Leben nicht loslassen, weil es beendet wurde bevor er seinen sehnlichsten Traum verwirklichen konnte: Mit Maria zusammen zu sein. Eine sehr leidenschaftliche Charaktereigenschaft, die mir sehr ans Herz ging. Man muss regelrecht mit Sando fühlen. Man hofft, bangt und liebt sozusagen mit ihm. Das passiert nicht oft und zeigt für mich einfach, dass der Charakter sehr viel Tiefgang hat. Wunderbar geschrieben - ich bin sehr zufrieden damit.
Der Schreibstil gefällt mir wahnsinnig gut. Der Spannungsbogen geht kaum bis gar nicht verloren, ohne das alles viel zu schnell vorwärts geht. Der Autor hat sich wirklich die Zeit genommen, die er braucht, um diese Geschichte zu etwas besonderem zu machen. Wirklich gut, ich bin begeistert. Außerdem ist das Ende nicht abzusehen. Das macht einem Lust auf mehr, damit man endlich das Ende erfährt. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
Das Cover hingegen finde ich sehr ausdruckslos. Mir kommt es vor, als wurde sich nicht sonderlich viel Mühe damit gemacht. Natürlich wie soll man so einer Tragik Ausdruck verleihen, klar, aber mit einen Chamäleonschwanz? Na, ich weiß nicht. Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre der Punkt in der Geschichte nicht ganz getroffen worden. Würde es mir so in der Buchhandlung begegnen, ich würde es nicht bemerken und das ist sehr schade, da es eine wunderbare Geschichte ist. Vielleicht sollte man sich bei einer Neuauflage vom Buch nochmal damit auseinandersetzen und dies verbessern. Einfach um das Buch attraktiver zu machen und die Leute wirklich anzuregen, es zu kaufen.
Mein Fazit: Ich hab einige Buchbesprechungen zu dem Buch gelesen und dort kam der Vergleich zu Michael Endes "Die Unendliche Geschichte" oder "Herr der Ringe", was ich etwas verfehlt finde. Es ist nicht die Bastian Traumwelt oder das Frodo Jammertal. Es hat diese gewisse Würze Realität, die es attkraktiv macht. Denn dieses Buch hat seinen ganz eigenen und wunderbaren Charme. Einfach dafür, dass es mal in eine Welt führt, die man so nicht vergisst. Ich denke das Werk ist mit nichts wirklich vergleichbar und das ist gut so. Denn es eröffnet eine Welt vor der viele zurückschrecken. Das Leben nach dem Tod ist ein Tabuthema, an das sich nicht viele herantrauen, doch Jürgen Magister macht das wirklich gut. Hoffen wir auf noch mehr solche großartigen Bücher und vielleicht auch mehr von Maria und Sando, die sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Er macht das auf sensible und charmante Art. Es ist ein Muss für all die, die sich nicht davor scheuen mal was ganz Neues zu lesen. Und sich nicht von einem unscheinbaren Cover abschrecken lassen. Geschweige denn von dem etwas hohen Preis. Es hat auf jeden Fall meine Empfehlung und wandert griffbereit ins Bücherregal zum erneuten Lesen.