Titel: Kat |
Wer schon immer mal wissen wollte, ob das Verschwinden seiner Nachbarn möglicherweise etwas mit seiner Katze zu tun haben könnte, der bekommt Aufschluss darüber in einem dänischen Katzen-Thriller, der sich speziell dieses Themas annimmt. "Kat" ist ein recht interessanter, aber mit einigen Längen versehener Tierhorrorstreifen des dänischen Horrorregisseurs Martin Schmidt, der erst kürzlich wieder durch seinen Geisterhausfilm "Restless Souls" auf sich aufmerksam machte.
"Kat" handelt von der Studentin Maria, die gemeinsam mit ihrer Freundin und ihrer Katze in einem Appartement wohnt. Die Obermieter sind die Großeltern von Marias Freundin und haben ein äußerst skurriles Hobby: Sie versuchen mit Dämonen in Kontakt zu treten. Bei einer der Seancen aber geht etwas schief. Ein äußerst boshafter Dämon übertritt die Schwelle zu unserer Welt. Und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse. Äußerst brutale Morde geschehen. Mit Marias Katze scheint etwas nicht zu stimmen. Maria selbst wird immer wieder von bizarren Visionen geplagt. Schließlich glaubt die Polizei, Maria selbst sei die Mörderin. Aus Mangel an Beweisen wird sie jedoch wieder freigelassen. Doch sucht nun Maria selbst nach den Ursachen für diese plötzlichen Geschehnisse. Anscheinend hängt alles mit ihrer Katze zusammen...
Für Leute aus dem Horrorgenre ist es recht einfach, mit Filmen über Spinnen oder Ameisen beim Zuschauer Ekel bzw. Grauen zu erregen. Bei Filmen über unsere schnurrenden Hausgenossen aber wird dies schon schwieriger. In der Tat stellt es einen Regisseur vor eine schier unlösbare Aufgabe, einen Horrorfilm über eine Katze zu drehen. Katzen? Horror? Die Sympathie der Zuschauer ist auf alle Fälle auf Seiten des Stubentigers. Daher bleibt der einzige Weg, eine äußerst subtile Art der Darstellung zu wählen, um somit auch beim größten Katzenfreund eine (kleine) Gänsehaut hervorzurufen. Dies gelingt Martin Schmidt allemal. Die Katze mutiert nach und nach zu einer mordenden Bestie, die sämtliche Menschen, die sie streicheln wollen, eine mit ihren Krallen verpasst. Dabei spielt Schmidt mit den gängigen abergläubischen Vorstellungen über das Wesen der Katze. Auch die typische Fähigkeit von Katzen, plötzlich zu verschwinden, um irgendwann mal genauso plötzlich wieder aufzutauchen, wird somit zu etwas äußerst Unheimlichem und Bedrohlichem umgewandelt. Die Figuren wirken dabei sehr überzeugend und werden von recht guten Schauspielern verkörpert. Die Spezial-Effekte sind recht gelungen und werden gegen Ende überaus blutig, man könnte schon beinahe sagen eklig. Trotzdem ist "Kat" alles andere als ein Splatter-Film. Vielmehr ist Martin Schmidt Garant für stilvollen Horror und bedrohliche Atmosphäre. - Kann man sehen.