Reihe: Spook, 4. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Geschichte dieses Bandes ist sehr abwechslungsreich und beginnt mit Alice, Toms Hexenfreundin. Dabei sollten Geisterjäger keine Beziehungen zu solcherlei Leuten pflegen. Aber selbst sein Lehrer hat in diesem Punkt eine dunkle Vergangenheit. Alice ist es, die vom kleinen Ort Pendle berichtet. Seit Jahren sind in und um Pendle die Hexen aus drei unterschiedlichen Vereinigungen besonders aktiv. Sie haben sich das Land aufgeteilt, das durch seine Fruchtbarkeit ein besonderes Augenmerk verdient. Nun scheint es, als ob die Hexen zu einer Übereinkunft kommen und sich langsam zusammenschließen. Die Deanes und die Malkins können schon ganz gut miteinander, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Vereinigung vollzogen werden wird. Die Mouldheels zieren sich noch, aber auch dort ist der Weg bereitet. Die Menschen stehen dem Treiben der Hexen hilflos gegenüber. Wer kann, zieht weg. Wer nicht kann, leidet weiter unter den unbarmherzigen Machenschaften. Selbst der gottesfürchtige Pfarrer und der Sheriff stehen dem Treiben hilflos gegenüber. Kein Wunder also, wenn der Spook und Tom sich mit Alice im Schlepptau auf den Weg machen, dem Treiben Einhalt zu gebieten. Eile ist geboten, denn an Lammas soll ein Portal geöffnet werden, welches den Teufel selbst herbeiholen soll. Der Hexensabbat steht kurz bevor.
Aber die Hexen rechneten bereits mit dem Erscheinen eines Spooks und seiner Helfer. Dementsprechend sind Vorkehrungen getroffen, eine oder mehrere Fallen zuschnappen zu lassen.
Die Vorbereitungen beginnen damit, dass die Kisten, die Tom von seiner Mutter erbte, und mit ihnen die Familie von Toms Bruder gestohlen bzw. entführt wurden. Gleichzeitig wird Tom ein Mord vorgeworfen. Seine Hexenfreundin Alice wird gebannt und der Spook aufs Abstellgleis geschickt. Irgendwie scheinen die Verfechter des Guten auf verlorenem Posten zu stehen. Dann stellt sich zusätzlich heraus, dass Toms Mutter eine Hexe ist - und das ist noch nicht alles.
Noch mehr zu verraten, gestatte ich mir nicht. Joseph Delany schuf eine eigenständige Welt, die die Leser schnell gefangen nimmt. Dabei kennen wir nur Bruchteile. Den Fluss mit der unseligen Fahrt auf einem falschen Schiff, die Reisen und was in der Nähe der Reiseroute liegt - und dahinter ist immer noch unentdecktes Land. Ich denke, wir werden in den nächsten Romanen noch mehr über die fesselnde Welt des Spooks erfahren. Tom an sich entwickelt sich immer weiter. Aber man bedenke bitte: Er wird gerade erst 14 Jahre alt. Es ist daher seine Pflicht, die Fehler der Jugend dickköpfig und eigensinnig durchzuführen, immer mit dem Wissen, dass er dafür den Kopf hinhalten muss. Manchmal ist diese Aussage tatsächlich wörtlich zu nehmen. Joseph Delany hält sich jedoch nicht nur an eine ausführliche Betrachtung des jungen Tom. Auch die anderen Handlungsträger und mit ihnen die Nebenpersonen werden genau beschrieben. Versetzt man sich als Leser in die jeweiligen Personen, ist es logisch, wie sie denken und sich verhalten.