| Titel: Kalix - Werwölfin von London Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
„London: Werwölfin Kalix MacRinnalch streift allein durch die Stadt. Sie hat ihren Vater, den Anführer des Werwolfclans, attackiert - eine unverzeihliche Tat. Nun wird sie nicht nur von mörderischen Werwolfjägern verfolgt, sondern auch von ihren rachsüchtigen Verwandten. Kalix findet jedoch Unterschlupf bei Daniel und Moonglow. Diese werden dadurch in einen Konflikt hineingezogen, der vom schottischen Hochland bis nach London reicht - und noch ein paar Dimensionen weiter. Denn die Werwölfe rüsten sich zum Krieg um die Führung des Klans, und Kalix steht im Zentrum des Geschehens.“
So weit der Text im Buch, der sich als Appetitanreger gut anhört. Ein Grund mehr, zum Buch zu greifen und zu lesen. Denn scheinbar sind die Werwölfe jetzt die Ablösung der Vampire, aber ob sie dadurch anders werden, wage ich zu bezweifeln. Wenn das mit den Bücherthemen so weitergeht, werde ich für Werwolfbücher eine eigene Rubrik aufmachen müssen.
Kalix ist eine jugendliche Werwölfin von 17 Jahren, mit all den Problemen einer normalen Jugendlichen. Sie leidet unter Magersucht, ist ständig niedergeschlagen, süchtig nach Laudanum und fügt sich selbst Wunden durch Ritzen zu. Kalix floh vom väterlichen schottischen Schloss, da sie gegen ihren Vater aufbegehrt hatte. Dieser Kampf hat weitreichende Folgen, weil ihr Vater stirbt. Obwohl sie in London untertaucht, ist die eigene Sippe hinter ihr her - von den Werwolfjägern ganz zu schweigen. Vollkommen in die Gosse abgerutscht, lernt sie die beiden Studenten David und Moonglow kennen, die sich ihrer annehmen. Bei ihnen lernt sie das Gefühl von Geborgenheit und echter Freundschaft kennen und findet Verbündete in ihrem Kampf. Ein Kampf steht an, weil sich die Werwölfe in zwei verfeindete Gruppen teilten, die jede die Herrschaft über den Clan anstreben. Kalix MacRinnalch, die Werwolfprinzessin, kann aber ein Amulett ihr Eigen nennen, das verhindert, dass sie den Werwolfgeruch ausströmt, und selbst zauberisch veranlagte Werwölfe können sie in ihrer Menschengestalt nicht mehr erkennen. Das hilft zwar, aber nur, wenn derjenige, der sie sucht, sie nicht schon in ihrer Menschengestalt gesehen und gejagt hat.
Nichtsdestotrotz steht sie weiterhin im Mittelpunkt. Die Avenaris-Gilde jagt jeden Werwolf und die beiden Werwolfgruppen beanspruchen die Prinzessin für sich und die Führung des Clans. In ihrem Sinne natürlich. Sarapen, der älteste Bruder von Kalix, war sich seiner Herrschaft zu sicher. Seine ehemalige Geliebte schlägt im Rat jedoch seinen Bruder Markus vor. Daher erhält Sarapen keine Mehrheit und der Krieg der Brüder bricht aus.
Der Inhalt ist damit sehr leicht verständlich wiedergegeben, Martin Millars Schreibstil ist sehr einfach und leicht zu lesen und die Unterhaltung ist bei diesem Buch durchaus gegeben. Manchmal zieht sich das Buch etwas und eine Kürzung hätte ihm sicher gut getan. Dennoch bin ich von der spannenden Handlung angetan. Jedoch bin ich mit der Person Kalix nicht ganz einverstanden. Als Mensch ist sie beinahe schüchtern und voller Ängste, als Werwölfin mächtig und angriffslustig. Hier könnte man direkt von einer Persönlichkeitsspaltung sprechen. Ein angenehm zu lesendes Jugendbuch, dessen Zielgruppen Mädchen und Jungen gleichermaßen sind.