Titel: Jurassic Park Eine Besprechung / Rezension von Andreas C. Lazar |
Äh... hm... also das... uff... hmm. Es fällt schwer, bei der Besprechung dieses... äh... "Filmes" einen kühlen Kopf zu bewahren. Eigentlich bringt The Lost World: Jurassic Park doch mit dem fähigen und virtuosen Mainstream-König Steven Spielberg einen Garanten für leichte und genießbare Popcorn-Filme. Und eigentlich sind Jeff Goldblum und Julianne Moore doch ganz fähige und sympathische Schauspieler. Und eigentlich sind die Dino-Effekte doch ganz gut gelungen.
Aber es hilft halt nichts. Zu groß sind die Löcher im Drehbuch, zu vorhersehbar die aus dem Vorgänger geklauten Plot-Ideen, zu hanebüchen ist die dramaturgische, filmische und musikalische Umsetzung. Wo im Original noch jeder Schritt des Tyrannosaurus Rex den Boden zum Erzittern brachte, kann er jetzt in einer wie angehängt wirkenden, völlig witzlosen und überdehnten Godzilla-Szene lautlos durch die Straßen trippeln wie das Nilpferd in Fantasia und nebenbei noch die Bösewichte auffressen, die so auf bedenkliche Weise "gerichtet" werden. Wo die Velociraptoren im Original als schlaue und schnelle Killer dargestellt wurden, werden sie jetzt von einem kleinen Mädchen mittels Turnübungen aus den Latschen gehauen. Diese junge Frau ist auch noch die schlimmste Fehlbesetzung des ganzen Filmes: Talentlos kreischt sie sich durch die überflüssigen Katastrophen der ersten Hälfte des Streifens, um danach zur mutigen Computerexpertin und kaltblütigen Raptoren- und Glaubwürdigkeitskillerin zu mutieren.
Überhaupt wirkt das Drehbuch eher wie eine zusammenhanglose Ansammlung von Katastrophenszenen zum einen, Böser-Dino-Szenen zum zweiten und unlogischer Lückenbüßer zum dritten. So schnappen sich der schrecklich unterforderte Goldblum und die latent misogyn als Zicke dargestellte Julianne Moore völlig sinn- und motivationslos ein Dinobaby, um es aus Mitleid gesund zu pflegen. Dass das natürlich die besorgten Eltern auf den Plan ruft, scheint diesen "Experten" nicht klar zu sein.
Aber es gibt einen Trost: Bis zu dieser Stelle hat ohnehin der letzte Zuschauer das Kino kreischend durch eins der Löcher im Drehbuch verlassen.
1 von 5 Sternen
Jurassic Park: Die vergessene Welt - die Rezension von Rainer Innreiter