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Reihe: Jorge und Hippolit, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der kindliche Meister Hippolit und sein Assistent, der grobschlächtige Troll Jorge, plagen sich einmal mehr mit einem Kriminalfall. Wieder geht es um das perfekte, mysteriöse Verbrechen. Diesmal müssen sich die beiden ungleichen Ermittler des IAIT, des Instituts für angewandte investigative Thaumaturgie, auf einen ermordeten Zwergenpolitiker einstellen. Der Zwerg wurde in einem Raum ermordet, der keine Fenster besitzt und dessen einzige Tür von innen verschlossen war. Dafür ist der Schädel des Opfers mit besten Nägeln gespickt. Man kann eine Igelfrisur durchaus neu definieren. Um diesen Fall lösen zu können, steht für die Ermittler eine Reise an. Ziel ist Barlyn. Im Reich der Zwerge, voller Berge, mit Bergbauminen und politischen Tretminen, werden Hippolit und Jorge unter Tage geschickt.
Allerdings gibt es noch ein weiteres Problem für das oft auf getrennten Wegen ermittelnde Duo. Die Zwerge vertrauen nicht nur ihnen Ihre Sorge um die Aufklärung des toten Zwergenpolitikers an. Es gibt da noch konkurrierende Ermittler. Es geht also nicht nur darum, den Mord zu lösen, sondern auch noch schnell. Wie bei jedem richtigen Krimi gibt es aber immer wieder Störfaktoren - entweder sind es liebestolle Zwerginnen oder eindeutige Falschaussagen, Ränke schmiedende Zwerge und weitere Ereignisse, die die Ermittlungen aufhalten können.
Wie bereits im ersten Fall des Ermittler- und Schriftstellerduos findet sich ein Thema wieder, das schon oft aufgegriffen wurde. Daher kam mir vieles nicht nur sehr bekannt vor. Gelungen hingegen fand ich die subtilen Hinweise auf Berlin, Anleihen vom Dritten Reich bis zur Kanzlerin Merkel. Hinweise auf den Alkoholkonsum, der gerade bei Politikern relativ eindeutig zu finden ist, und anderes mehr. Andererseits ist die humorvolle Auseinandersetzung mittels Fantasy auch ein Mittel, ein wenig zu politisieren. So gibt es eindeutige Hinweise auf Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit. Wer will, kann sich durchaus mit dem Fantasykrimi anfreunden. Lord Darcy gefiel mir jedoch eindeutig besser.