Titel: Johannes Cabal - Seelenfänger Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Johannes Cabal ist Wissenschaftler und verkauft seine Seele dem Teufel, weil er Totenbeschwörer werden will. Da es ihm aber inzwischen gelingt, die Toten zu beschwören, will er von dem Herrn der Unterwelt seine Seele zurückfordern. Denn mit Seele, so hat er festgestellt und eingesehen, lebt es sich besser. Er begibt sich somit nicht in die Höhle des Löwen, sondern einige Etagen tiefer. Vorbei am Fegefeuer, wo andere arme Sünder hocken. Bis vor den Thron des Teufels. Aber wie das so ist: Wenn man erst einmal etwas besitzt, will man es nicht wieder zurückgeben, und so wird die Bitte von Johannes erst einmal abschlägig beschieden. Fast wie bei der Bürokratie. Aber der Teufel wäre nicht er selbst, wenn er keinen Spaß am Spielen hätte. So nötigt er Johannes eine Wette auf: Innerhalb eines Jahres soll Johannes ihm einhundert andere Seelen besorgen, dann kann er seine Seele wiedererhalten. Als Draufgabe erhält Johannes einen alten Jahrmarkt, mit dem er von Stadt zu Stadt reisen kann, um seine Aufgabe durchzuführen. Zudem bekommt er noch ein paar Altbestände an Untoten, Vampiren, Skeletten, die ihm angeblich helfen sollen. Wie jeder weiß, hat so eine Hilfe immer einen Bocksfuß.
Der Teufel und seine Gesellen wollen die Wette um jeden Preis gewinnen, und so ist es nicht verwunderlich, wenn Johannes von des Teufels Kompagnons Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommt. Einzig sein Bruder Horst, ein Vampir, ist bereit, ihm wirklich zu helfen. Denn er hat immerhin ein Ziel: wieder unter Menschen zu leben.
Jonathan L. Howards erster Roman zeigt deutliche Züge des nur allzu bekannten britischen schwarzen Humors. Diese Art von Humor habe ich lange vermisst, und es war schön, mal wieder herzhaft lachen zu können. Die Übersetzung von Jean-Paul Ziller ist hervorragend gelungen. Es ist nicht einfach, britischen Humor zu übersetzen, doch glaube ich, er hat sein Bestes getan. Zumindest hatte ich meinen Spaß. Es ist ein erfrischend anderes Buch, und wenn ich diese Zeilen schreibe, weiß ich, dass mir andere Leser zustimmen werden.
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