Titel: Ach jodel mir noch einen - Stoßtrupp Venus bläst zum Angriff Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Im zünftigen Oberbayern macht man nächtens das, was sich der Rest der Welt so denkt, wenn bei rustikalen Bauernhäusern die Fensterläden zugehen: Es wird gepimpert, bis der Herr Doktor kommt! Und wenn man Pech hat, macht der auch noch mit.
Das kommt der weiblichen Bevölkerung auf der Venus gerade recht, denn ihnen ist der männliche Samen ausgegangen. Und so startete man eine Expedition zur benachbarten Erde, um dort von den männlichen Barbaren genügend Nachschub zu holen, um - Zitat - "für die nächsten 100 Lichtjahre vollgetankt zu sein". Denn wie jedes Venusmädchen weiß, wird der menschliche Samen durch Reibung hergestellt, und so betitelt man die Nachwuchsproblematik auf dem Nachbarplaneten als "Reibstoffkrise".
Die Besatzung des Raumschiffes "sex sex sex" landet in Pfaffenhofen an der Ilm (den Autokennzeichen nach) und versucht sich auf der ihr fremdartigen Welt zu orientieren. Auf der Venus ist es wesentlich wärmer als auf der Erde, weswegen alle Besatzungsmitglieder spezielle Wärmeanzüge tragen müssen, um nicht zu erstarren. Wie sie dann zum männlichen Samen kommen sollen, hat man den guten Damen nicht gesagt, aber das ist nicht drehbuchrelevant. Wie man es erwarten mag, kommt es zu einem großen Hallo!, als die sechs jungen Frauen das Ortsbild verschönern, und so wird zwar erst zaghaft nachgefragt, ob sie die Pille nehmen, dann aber wunderbar den Rest des Filmes durchgerammelt. Dabei versuchte der Regisseur möglichst originelle Plätze für den interplanetaren Geschlechtsverkehr zu finden und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: Sauna, Nebenzimmer und Auto sind sowas von einfallsreich!
Natürlich nehmen die Damen von der Venus keine Pille und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Zudem haben sie noch nie Männer gesehen, was natürlich bedeutet, dass sie trotz Mistgeruch und Bierfahne bei ihren jeweiligen oberbayerischen Volkstümlern bleiben, auf dass hier noch öfters o ´zapft wird.
Aber auch für die Venus ist gesorgt, denn in der automatisch startenden fliegenden Untertasse wird versehentlich ein alter, netter Opi mitgenommen. Ob der auf seine alten Tage dann noch zum täglichen Jodeln kommt? Aber sicher!
Warum die FSK hier immer noch mit 18 Jahre eingestuft wird, bleibt mir ein Rätsel. Aber es sind ja auch immer noch einige ähnliche Filmchen aus derselben Zeit indiziert, insofern sollte mich gar nichts wundern.