Serie/Zyklus: Scheibenwelt-Zyklus Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Beziehungen zwischen Ankh Morpork und dem Reich Klatsch werden getrübt, als im Meer zwischen den beiden Machtblöcken eine große Insel auftaucht. Beide Fraktionen beanspruchen das Eiland für sich und ein bewaffneter Konflikt scheint nur eine Frage der Zeit. Der Besuch des klatschianischen Prinzen in Ankh Morpork bringt keine Entspannung: Ein Anschlag auf das Leben des Prinzen heizt die Krise nur noch an und schon wird eine (lächerlich kleine) Streitmacht losgeschickt, um den Feinden das Fürchten zu lehren. Doch Lord Vetinari ist wie immer Herr der Lage und seine größte Geheimwaffe ist der Hauptmann Samuel Mumm.
Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romane sind immer auch ein Spiegel unserer Welt und dieses Mal steht die höhere Politik im Mittelpunkt. Zu diesem Thema setzt der Autor einige wirklich großartige Pointen und manches ist so bösartig, dass einem das Lachen fast im Hals stecken bleibt. Klatsch ist ein Synonym für den Orient und es ist höchst amüsant zu lesen, wie sich die Recken in dem fremdartigen Land schlagen. Der glanzvolle Höhepunkt des Buchs ist allerdings das Verhaften zweier Armeen durch Hauptmann Karotte wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Wäre es nicht schön, wenn so etwas auch in unserer Welt so einfach wäre? Aber da bräuchte man einen Karotte, der dies in seiner naiv-bestimmten Art einfach durchzieht.
Also wieder mal ein gelungener Scheibenwelt-Roman. Meiner Meinung nach ist Terry Pratchett immer dann am besten, wenn er Vorgänge von unserer Welt nimmt und sie in seinem Mikrokosmos persiffliert.
8 von 10 Punkten