Reihe: World of Warcraft, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Portal, das zwischen den Welten Azeroth und Draenor bestand, wurde nach dem Verrat durch Gul'dan zerstört. Ein Teil der orcschen Stämme blieb auf Azeroth zurück, fand den Rückweg nicht mehr. Die anderen Orcstämme ziehen sich auf der Welt Draenor zurück. Diejenigen, die sich nicht zurückziehen (können), stehen in einem immerwährenden Bürgerkrieg gegeneinander. In dieser verfahrenen Lage taucht plötzlich der Todesritter Teron Blutschatten in Begleitung von Gaz Soulripper auf. Ganz gezielt suchen sie den ehemaligen Orcführer Ner'zhul auf. Dem besonnenen und weisen Orc unterbreiten sie ein verlockendes Angebot: Blutschatten, Soulripper und die anderen Ritter sind in der Lage, das dunkle Portal wieder zu öffnen. Nicht sehr weit, doch eine kleine Armee könnte hindurchgehen und in der Welt der Menschen auftauchen - diesmal jedoch weniger, um die Welt zu erobern, sondern sich auf die Suche nach ein paar Artefakten zu machen. Die gesuchten alten Werkstücke wären in der Lage, im schwarzen Tempel ein magisches Tor zu öffnen, das zu anderen Welten führt. Um den von Teron Blutschatten entwickelten Plan durchzuführen, müssen erst wieder alle Stämme der Orcs zusammengeführt und unter eine Leitung gestellt werden. Ner'zhul hat tatsächlich Erfolg. Die vereinten Orcstämme stehen einem zerrissenen Azeroth gegenüber. Dennoch gelingt es den geeinten östlichen Königreichen, die Orcs zurückzuschlagen. Trotzdem gelingt es Ner'zhul und Teron, die magischen Artefakte zu erbeuten. Während die Menschen in einer Feste sitzen und zur Ablenkung ständig von Orcs berannt werden, erkennen sie langsam die Absicht hinter diesen Angriffen.
Aaron Rosenberg und Christie Golden sind hervorragende Autoren, die für die unterschiedlichsten Serien die Romane schreiben. Sie sind durchaus in der Lage, die wichtigsten Informationen sachlich und in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Dadurch ermöglichen sie Warcraft-Lesern einen schnellen Einstieg. Dies geht ein wenig auf Kosten von Neulesern. Trotzdem bleibt der Roman lesenswert. Er hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, führt die Handlung schnell und sicher voran. Wer jedoch ausgearbeitete Hintergründe oder langwierige Charakterstudien erwartet ist hier falsch. Das Buch ist zur schnellen Unterhaltung geschrieben, gleicht damit dem Computerspiel. Der einzige Nachteil für mich ist die Übersetzung. Zu oft werden Originalnamen und übersetzte Namen nebeneinander und durcheinander benutzt. Mick Schnelle macht seinem Namen alle Ehre. Ich hatte tatsächlich den Eindruck, hier wurde auf die Schnelle und ohne Rücksicht übersetzt.
Jenseits des dunklen Portals - die Rezension von Frank Drehmel