Reihe: Forgotten Realms - Die Kormyr-Saga, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Waldreich Kormyr diente mehr als tausend Jahre als eine Festung des Lichts gegen die anrennenden Horden der Finsternis. Wenn die Schatten des Bösen sich aber aus dem Inneren des Reiches selbst erheben, sieht die Gefahr wesentlich schlimmer aus. Wer ist der Gegner, woher kommt er und - noch wichtiger -: Ist er schon da?
Der Magier des Königs ist besorgt. Die Zukunft des Reiches ist bedroht. Ein Anschlag auf Azoun IV. konnte trotz dessen lebensgefährlicher Verletzung ausgestanden werden. Nicht sicher ist jedoch, ob es nicht einen erneuten Anschlag geben wird. Azoun ist ebenso besorgt wie sein Hofmagier. Denn noch ist die Nachfolgeschaft seiner Herrschaft nicht geklärt. Ein Thronerbe müsste dringend her.
Tanalasta ist die Kronprinzessin des Landes und lässt sich nicht überzeugen, einen Mann zu nehmen, um die Thronfolge anzutreten und einen Enkel für Azoun IV. zu zeugen. Stattdessen geht die eigenwillige Kronprinzessin für ein Jahr ins Kloster, und zwar ausgerechnet zu den Chauntea-Mönchen, die der König ganz und gar nicht leiden kann. Ihre absolut friedfertige Haltung scheint ihm sehr seltsam und weltfremd. Nach einjährigem Klosteraufenthalt bringt die Kronprinzessin jedoch seltsame Ideen mit zurück. Tanalasta scheint eingesehen zu haben, dass sie sich ihrer Position und ihrem Auftrag stellen muss. Gemeinsam mit dem alternden Magier stellt sich die Kronprinzessin einem unheimlichen Gegner, der Kormyr heimsucht. Die Gegner stehen bereit - das Reich ist es nicht. Tanalasta muss nun zeigen, was in ihr steckt. Trotz oder gerade wegen ihrer Friedfertigkeit zeigt sie deutlich, dass sie auch ganz anders kann. Auch ihre neuen Freunde, die Mönche, zeigen, dass sie mehr können als nur friedfertig zu beten.
Von einem Autor, der bereits erfolgreich Romane geschrieben hat, habe ich nichts anderes als einen spannenden Roman mit einer logischen Handlung erwartet. In diesem Roman gab es jedoch ein paar kleinere logische Brüche. Das macht aber nichts, denn die Welt von "Forgotten Realms" ist so vielschichtig, dass diese gar nicht auffallen. Meistens. Die handelnden Personen entsprechen den üblichen Verdächtigen, sie leben ihre Rollen aus und sind für den Leser jederzeit nachvollziehbar. Auch das Ende bietet keine Überraschung. Übrig bleibt ein unterhaltsamer, routinierter Roman.