Biographie
Vorgestellt von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher).
Jasper Fforde wurde 1961 in Wales geboren. Als er während seiner Arbeit als Maler im Haus eines Filmproduzenten arbeitete und erwähnte gerne in der Filmbranche arbeiten zu wollen, bekam er einen Job als Mädchen für alles. Daraus entwickelte sich eine 13jährige Karriere als Kameramann beim Film. Zu den Filmen an denen er mitgearbeitet hat, gehören Goldeneye, The Mask of Zorro und Entrapment.
Er fing irgendwann an Drehbücher zu verfassen, von denen er selbst sagt, daß sie eher grauenhaft waren. Dann merkte Jasper Fforde, daß es interessanter war richtige Geschichten zu schreiben und so schrieb er viele Jahre einfach nur aus Spaß an der Freude. Obwohl er anfing sein Leben beim Film gegen eine Karriere als Schriftsteller tauschen zu wollen. Doch bevor Der Fall Jane Eyre (The Eyre Affair) 2001 endlich veröffentlicht wurde, mußte er erstmal gut 76 Absagen hinnehmen.
"The Eyre Affair is a literary detective thriller with romantic overtones, mad inventor uncles, aunts trapped in Wordsworth poems, global multinationals, scheming evildoers, an excursion inside the novel of Jane Eyre, dodos, knight-errant-time-travelling fathers and the answer to the eternal question: "Who really wrote Shakespeare's plays?"
Jasper Fforde
Zur Zeit lebt Fforde in Wales und wenn er nicht schreibt, dann verbringt er Zeit mit seiner Familie oder pflegt seine Passion für das Fliegen. Ferner pflegt er den Kontakt zu seinen Lesern, sei es über das "Fforum" seiner Internetseite oder durch Taktiken wie Postkarten in Ausgaben seiner Bücher und Guerilla-Autogrammstunden.
Vorgestellt von Erik Schreiber
Jasper Fforde wurde 1961 in London geboren, wuchs jedoch zu einem echten Waliser heran. Er lebt und arbeitet immer noch in Wales. Viele Jahre stand er als Kameramann für verschiedene Filmproduktionen hinter dieser, wie zum Beispiel Die Maske des Zorro und James Bonds Goldeneye, bevor er sich entschloss, als Schriftsteller tätig zu werden. Er ist im Besitz eines Pilotenscheins und eines 1937 gebauten DeHavilland Doppeldecker. Und wenn es das Wetter zulässt, fliegt er gern eine Runde. Da er nicht nur in Wales lebt, sondern mit Leib und Seele Waliser ist, liebt er es natürlich, sein Land von oben zu betrachten. Wenn man ihn fragt, wer ihn am meisten beeindruckte und beeinflusste, gibt er Monty Python an.
1988 hatte er die Idee mit Thursday Next. Es folgten sechs Jahre, in denen er den Roman schrieb, umschrieb und überarbeitete. Als der Roman schliesslich fertig war, ging er dazu über, ihn an Verlage anzubieten. Es folgte eine Absage nach der anderen, bis er sechsundsiebzig Absagen beisammen hatte. Im Jahr 2001 erschien das Buch in Grossbritannien. Damit begann ein bis heute andauernder Siegeszug seiner LiteraturAgentin.
Die Welt des Jasper Ffordes ist etwas ganz besonderes. Die von mir getroffene Aussage kam in den oben genannten Texten bereits mehrmals um Tragen. Es ist die Zeit in der Mitte bis Ende der 1980er Jahre einer parallel verlaufenden Geschichte. Der Verkehr wird mit Zeppelinen durchgeführt, es gibt interkontinentale Röhrenverbindungen nach New York und Tokio, oder von London nach Sydney, wo man in weniger als einer Stunde mittels der Gravitube den nächsten Kontinent erreicht, über die der Fernverkehr abgehalten wird. Es gibt riesige Konzerne, die wie in der richtigen Welt meinen, ausserhalb der Gesetzgebung zu stehen. Politik und Wissenschaft haben erheblichen Einfluss auf das Leben der Bürger, die unbesonnen mit Menschenleben spielen, als seien es Puppen. Zudem ist die Wissenschaft in der Lage, Neandertaler, ausgestorbene Tiere und andere zu Klonen. England, im Krimkrieg gegen ein zaristisches Russland unterlegen muss eine englische Kleinstadt als Reparaturleistung abgeben, Wales ist eine unabhängige sozialistische Volksrepublik. Man müsste es den heute lebenden Engländern mal sagen. Mal sehen, was sie davon halten, ist doch gerade der Prinz von Wales traditionsgemäss der Thronfolger.
Die vier Bücher, eine Art Fantasy-Krimi, gehören zu denen, die man nicht so schnell vergisst. Wenn man die Bücher selbst gelesen hat, kann man jedoch ganz ungezwungen all das vergessen, was die Werbung auf Buchrücken schreibt, oder was grosse Zeitungen, Spezialzeitschriften etc. ziemlich ungefiltert von sich geben. Hier müsste man LiteraturAgent sein und eingreifen können. In den wenigsten Fällen hat es auch nur Ähnlichkeit mit dem verglichenen Buch. Ich habe zum Beispiel kein Verständnis dafür, wenn man Jasper Ffordes Bücher mit Eric Blairs 1984 vergleicht, denn der dort geschilderte Überwachungsstaat hat nichts mit den Büchern um die Heldin Thursday Next gemein. Lewis Caroll schrieb eher märchenhafte Literatur und Douglas Adams ist ein Satiriker, der in den meisten Fällen nicht verstanden wurde. A pro po verstanden. Den beiden Übersetzern Lorenz und Joachim Stern sei hier einmal ein grosser Dank ausgedrückt. Ich bin sicher, dass die englischen Witze und Anspielungen im Original besser ankommen und es schwierig war, entsprechende Floskeln im Deutschen zu finden. In diesen vier vorliegenden abwechslungsreichen Büchern gibt es jede Menge Anspielungen auf die englische Literatur, seien es Charlotte Bronté, Charles Dickens und andere mehr. Dass die vier Bücher trotzdem locker leicht zu lesen waren, ist nur diesen beiden Männern zu verdanken.
Es ist nicht nötig, all die Bücher gelesen zu haben, die in den Büchern um Thurs genannt werden. Eine gute Allgemeinbildung reicht aus, um sie zu verstehen. Die einzige Einschränkung die ich mache, die Bücher sollten unbedingt in ihrer Reihenfolge gelesen werden. Der Autor hat zwar jedes Buch für sich abgeschlossen geschrieben, trotzdem gibt es buchübergreifende Handlungsstränge, die erst im kausalen Zusammenhang wirken.
Obwohl die Bücher eindeutig der Unterhaltung zuzuordnen sind, lässt Jasper Fforde keine Gelegenheit aus, fundierte Gesellschaftskritik zu üben, die die Leserinnen und Leser durchaus nachdenklich stimmt. Dabei begann es mit der allgemeinen Verulkung der britischen Klassiker. Gerade Im Brunnen der Manuscripte ist besonders Technologiekritisch. Obwohl gerade dieses Buch nur in der fiktiven Welt der Bücher spielt, ist die kritische Haltung besonders ausgeprägt. Ähnlich kritisch sieht Jasper Fforde auch die Konzerne. Aus dem Goliath Konzern soll eine Religionsgemeinschaft werden und Jasper zieht hier Vergleiche zum Scientology Konzern, der als Kirche anerkannt werden will, auch wenn er es nicht direkt sagt. Auch die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Religionsfreiheit sowie der Umweltschutz sind Themen, die er immer wieder anspricht.
Jasper Fforde besitzt einen wundervollen Internetauftritt. Die Seite bietet jede Menge Artikel die sich mit der Welt von Thursday Next beschäftigen. Dort werden viele Anspielungen gerade für Nicht-Briten erklärt. Dazu kommen kleinere Spezialitäten in Wort und Bild. Es lohnt sich dort einmal umsehen, oder auch auf der deutschen Seite.
Pseudonyme:
Keine bekannt
Bibliographie (Auswahl):
[Auf fictionfantasy.de rezensierte Bücher sind mit Link unterlegt und fett gekennzeichnet.]
Romane |
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Titel |
Originaltitel |
© Jahr |
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1. Der Fall Jane Eyre |
1. The Eyre Affair |
2001 |
2. In einem anderen Buch |
2. Lost in a Good Book |
2002 |
3. Der Brunnen der Manuskripte |
3. The Well of Lost Plots |
2003 |
4. Es ist was faul |
4. Something Rotten |
2004 |
5. Irgendwo ganz anders |
5. First among Sequels |
2007 |
6. - |
6. One of our Thursdays is Missing |
2010 |
7. - |
7. The Woman who Died a lot |
2012 |