Titel: Jason und der Kampf um das Goldene Vlies Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Jason, rechtmäßiger König von Iolkos, musste erleben, wie sein Vater Aison von dessen Bruder Pelias getötet wurde. Der Ursupator ist nach wie vor an der Macht und Jason fordert von Pelias sein Geburtsrecht. Dieser sinnt eine List und fordert Jason auf, binnen 6 Monate ihm das Goldene Vlies - das goldene Fell eines Widder - zu bringen. Jason macht sich mit vielen Gefährten mit dem Schiff Argo auf. Nach vielen Gefahren erreicht Kolchis und mit Hilfe der Königstochter Medea, die aus Liebe zu Jason ihren Aietes verrät und Jason hilft, das goldene Vlies zu erringen. In Iolkos wieder angekommen muss Jason feststellen, dass seine Mutter vor Kummer gestorben ist und Pelias nicht bereit ist, kampflos den Thron zu verlassen.
Die Geschichte um Jason und die Argonauten ist der Beleg, dass es schon früher Geschichten mit äußerst eigenartigen Inhalt gab. Jason versammelt um sich die erste Liga Griechischer Helden. Da sind Theseus, Herkules, Castor und Pollux, ja selbst Orpheus fährt mit, was schon sehr eigenartig ist. Dies ist jedoch nicht den Halmis anzulasten, denn die haben sich sehr an der Originalgeschichte orientiert. So versammelt als Jason, wie ein Footballtrainer in einem dieser seltsamen amerikanischen Footballfilme Veteranen und hoffnungsvolle Heldennachwuchstalente um sich und schifft durch das Ionische Meer. Doch trotz des sehr trivialen Hintergrunds macht diese Verfilmung Spaß. Man muss sagen, dass das Casting äußerst gelungen war: Dennis Hopper als Pelias war gut, ebenso Jolene Blalock (bekannt aus der Serie Star Trek: Enterprise) als Medea. Aber auch alle anderen Schauspieler lieferten gute bis sehr gute schauspielerische Leistungen ab und trugen so dazu bei, dass die Verfilmung recht vergnüglich wurde.
Medea kam freilich viel zu gut weg. In der griechischen Geschichte gab es wohl kaum eine schlimmere Frau und die Geschichte endete, bevor sie in einem Anfall beispielsloser Eifersucht Jason und seine Söhne sowie seine Geliebte tötete. Doch über Medea gab es noch mehr zu berichten. Während der Flucht von Kolchis tötete sie ihren Bruder, der noch ein Kind war und zerstückelte ihn. Die einzelnen Stücke warf sie ins Meer. Die Verfolgerflotte musste anhalten und die Leichenteile bergen um dem Königssohn ein angemessenes Begräbnis zu bereiten und dafür musste der Leichnam vollständig sein. So entkamen damals Jason und die Argonauten - dank einer Schandtat Medeas. Dies ist freilich nicht der Stoff für einen Familienfilm, doch auch in diesem Film tötete Medea ihren Bruder, der aber halb wahnsinnig (interessant, dass James Callis in der neuen Battlestar Galactica Serie dann für die Rolle von Baltar ausgewählt wurde) und im Begriff war, Jason zu durchbohren.
Zum Ende hin wird die Geschichte ein wenig wirr und der gute bis sehr gute Eindruck der ersten Hälfte der Verfilmung wird ein wenig abgeschwächt. Dennoch: Jason und der Kampf um das Goldene Vlies ist eine recht originalgetreue Verfilmung mit einem größtenteils guten Drehbuch und einen sehr guten Casting (selbst Jason London, der angeblich nur wegen seiner Namensgleichheit ausgewählt wurde, bot eine gute schauspielerische Leistung). Dieser Fernsehfilm gehört ohne Zweifel zu den besseren Halmi Produktionen.
7 von 10 Punkten.