Reihe: James K., 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Geschichte beginnt mit dem Kater Caruso, der öfters mal mit Kater Karlo abhängt. Leider ist Karlo in diversen Stimmungstiefs gefangen und dann wird seine Stimme so hoch und schrill, dass er von seinen Katzenkumpels als Tante Klara bezeichnet wird. Da es Winter ist und kalt und er draußen übernachten muss, sucht er die nahe Scheune des Bauern auf, weil man im Heu angenehm übernachten kann. Dort trifft er jedoch auf einen alten Greis, der dafür verantwortlich ist, dass er, Caruso, als Katze wiedergeboren wurde. Von diesem alten, altbekannten Mann hat er den Auftrag, auf den Jungen Marco mehr als nur ein Auge zu werfen. Er soll dafür sorgen, dass aus ihm ein ordentlicher Junge wird. Marco hängt jedoch lieber vor der Daddelkiste ab. Schule ist nicht so sein Ding. Also lieber Computerspiele. Bei einem dieser Spiele geht etwas schief, und Marco ist daran schuld, den Nordwind in ein Piraten-PC-Spiel eingefangen zu haben, aus dem er sich nicht befreien kann. Marco ist im ersten Schreck ziemlich niedergeschlagen. Als Nächstes wundert er sich über seinen Kater Caruso, der den Mund nicht halten konnte. Daher erfährt Marco von der wundersamen Eigenschaft, dass der Kater die Menschensprache beherrscht. Langsam kommt eins zum anderen und Marco muss sich auf den Weg machen, ein geeignetes Mittel aufzutreiben, damit der Nordwind aus dem Spiel befreit werden kann. So lange dient der den Piraten auf dem Schiff "BugvollLöcher" als Ventilator.
Jetzt geht es los. Oder doch nicht. Denn wir müssen erst noch James K. vorstellen, eine Kakerlake, die mit einer Motte in einer Art Wohngemeinschaft lebt. James ist Geheimagent und arbeitet immer im Verborgenen. Diesmal wird er jedoch von Marco und seinem kleinem Team gesucht. James ist ein wirklich harter Kerl. Wenn es hart auf hart kommt, trifft es ihn besonders hart. Mit dem Kopf auf den Fussboden, weil er immer in Ohnmacht fällt. Aber jetzt geht es los. Die kleine Gruppe um Marco muss ein Abenteuer nach dem anderen erleben, bis sie am Ende des Buches den Nordwind aus dem Computerspiel befreien können. Oder auch nicht. Es ist schließlich eine Trilogie angesagt. James K. in: Piraten! ist für den Sommer 2010 angekündigt.
Obwohl das Jugendbuch James K. im Titel trägt, ist es erst einmal jemand anderes, der in den Vordergrund rückt. Mike Brandt lässt auch James nicht im Regen, äh, Mittelpunkt, stehen, sondern ändert die Sichtweise oft und gerne. Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben, locker-leicht zu lesen und einfach zu verfolgen. Der Autor versteht es immer wieder, Anspielungen auf andere Bücher, Spiele, Musiktitel etc. in die Geschichte einfließen zu lassen. Kater Karlo etwa, bekannt aus jedem dritten Micky-Maus-Heft, die Killerkakerlake James, die eine Hommage an James Bond darstellt, die Überschrift Wind Nordost - Startbahn 03, ein Lied von Reinhard May, und anderes mehr. Leider verstehen die Jugendlichen, die das Buch lesen, nicht alle Anspielungen. Das Jugendbuch liegt, zu Unrecht, leider nicht in den Buchhandlungen. Ein sehr zu empfehlendes Jugendbuch. Selbst ein alter Mann wie ich hat seine Freude daran.