Reihe: Olivia Kennings, Band 2 Eine Rezension von Nadine Dannenmann |
Inhalt:
„Tief im Wald wirst Du finden, was Du suchst!“
Wünschen kostet nichts? Je weiter Olivia in den Wald vordringt auf der Suche nach jener magischen Quelle, die angeblich jeden Wunsch erfüllt, desto größer wird ihre Angst. Denn der Wald birgt dunkle Geheimnisse. Etwas lauert zwischen den Bäumen, verfolgt ihre Spur, nimmt ihre Fährte auf. Ein gefährliches Spiel um Leben und Tod beginnt. Doch ein Zurück gibt es nicht. Denn Magie hat nicht nur ihren Preis – sie ist auch unwiderstehlich!
Neu und fantastisch: märchenhafte Mystery mit Magie, Witz und dunkler Spannung.
Quelle: Klappentext
Meine Meinung:
Olivia Kennings ist Schriftstellerin, 30 Jährchen jung und Single. Um neuen Stoff für ein neues Buch zu bekommen und wegen eines “Blind Dates”, fährt sie in ein österreichisches kleines Dörfchen mit Namen “W.” mitten im Nirgendwo. Doch statt der Muse oder eines Mannes küsst sie das Unglück, das wie Pech an ihr zu kleben scheint. Die Dorfbewohner sind alles andere als erfreut über einen Eindringling von „draußen“ und dann gibt es da noch den “Schnüffler”, der ebenfalls von außerhalb kommt und überall herumspioniert. Beide geraten sie in die Fänge etwas sehr Sonderbaren, das nicht erklärbar zu sein scheint. Während Adrian, der Schnüffler, es eher mit klarem Verstand zu verstehen versucht, nimmt Olivia das Ganze erst einmal gar nicht richtig wahr und wird dadurch umso stärker in diese unheimliche Geschichte des Dörfchens mit Namen W. hineingeschleudert. Und so versuchen sie, jeder für sich, aus dieser Zwickmühle herauszukommen, was nicht ganz einfach wird, wenn das Handy nicht funktioniert und das gesamte Dorf einen durch einen unheimlichen Wald jagt …
Anfangs fand ich Olivia noch richtig witzig mit ihrer Art, den Dingen auf den Grund zu gehen oder sie bewusst zu übersehen. Doch mit der Zeit wurde mir ihre Methode, an Situationen heranzugehen und sich über Nichtigkeiten aufzuregen, gepaart mit ihrer “Schusseligkeit”, leicht lästig. Da war mir Adrian, der zweite wichtige Charakter, um einiges sympathischer. Seine Vorgehensweise war viel ruhiger, er wog erst einmal eine Situation ab, wie der nächste Schritt am besten gesetzt werden sollte, und handelte nicht einfach aus dem Bauch heraus, wie es Olivias Art war. Auch wurden die beiden Figuren vom Schreibstil her unterschiedlich dargestellt. Während Olivia umgangssprachlich, mit groß geschriebenen Wörtern und vielen Klammern dargestellt wurde, sind Adrians Beschreibungen eher schnörkellos und “normal”. Ab und zu durfte ich auch ein wenig von der Motzmarie lesen, Olivias innerer Stimme, die teilweise äußerst witzig war und in Kursiv dargestellt wurde. Diese Momente waren kleine Lichtblicke und ließen mich schmunzeln.
Während der gesamten Geschichte hatte ich das Gefühl, als hätte die Autorin Chick Lit mit Fantasie gemischt und wollte dabei noch etwas Spannung eines Krimis erzeugen. Leider war das zuviel des Guten, denn so war es für mich ein einziges Wirrwarr, ohne eine durchgehende Handlung in einem hervorstechenden Genre. Durch das Durcheinanderwürfeln der verschiedenen Literaturstile kam bei mir kein richtiger Lesefluss auf. Dazu kam noch, dass die Geschichte durch Zeitsprünge von ein paar Stunden richtig auseinander gerissen wurde. Das wäre nicht so schlimm gewesen, hätte die Autorin dies auf irgendeine Art und Weise gekennzeichnet. Aber da es überhaupt keinen Anhaltspunkt gab, war es sehr anstrengend, der Handlung zu folgen.
So Leid es mir tut, aber zum Ende hin wollte ich diesen Roman nur noch schnell zuende bekommen. Es wäre eine tolle Geschichte geworden, die Ansätze dazu hatte die Autorin ja gefunden. Doch leider hatte dieser Genrenmix der Handlung nicht gut getan und die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte gingen meiner Meinung nach unter.
Mit Olivia wurde ich einfach nie ganz warm, auch wenn sie auf der einen Seite ganz normale Probleme hatte, wie viele Frauen, und sie mir dadurch anfangs sympathisch war. Doch ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen und ihre Aussagen und Gedanken waren teilweise einfach nur dämlich.
Adrians Sicht hingegen fand ich sehr interessant. Seinen Nachforschungen wäre ich gerne öfters gefolgt und diese hätten ruhig etwas ausführlicher sein dürfen. Dadurch merke ich allerdings mal wieder, das ich Krimis den Frauenromanen einfach vorziehe. Und als das sehe ich dieses Werk: als einen reinen Chick Lit-Roman. Der fantasievolle Anteil war mir zu kitschig und von der Spannung war leider zu wenig zu lesen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass es sich hierbei um eine Serie handelt, deren Bände allerdings in sich abgeschlossen sind und sich auch gut einzeln lesen lassen. Ich habe “Jagdzeit” auch ohne Vorkenntnisse von “Hexendreimaldrei” gut lesen können und kam sehr gut zurecht. Mit ein paar Nebensätzen wurde nur kurz erwähnt, dass Olivia sich mit Hexen auskennt.
Ich vergebe ich diesem Werk drei Sterne.