Reihe: Star Wars: Knight Errant Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Klappentext
Eine einsame Jedi gegen die Dunklen Lords der Sith! Das Imperium befindet sich in einem Zustand permanenter Bürgerkriege. Dunkle Lords streifen durch das Universum und wetteifern um die Herrschaft in den von Republik und Jedi verlassenen Gebieten. Um die versklavte Bevölkerung zu retten, begibt sich die junge Jedi Kerra Holt in das feindliche Territorium. Auf sich allein gestellt nimmt sie den Kampf gegen die gefährlichen und unberechenbaren Sith auf. Aber kann Kerra alleine gegen diese Übermacht bestehen – und kann sie überhaupt jemandem trauen?
Rezension
Über eintausend Jahre vor der Schlacht von Yavin, etwa dreissig Jahre vor der Darth Bane-Trilogie spielt dieser Roman, der mit einhergeht mit einer gleichnamigen Comicreihe bei Dark Horse. Die frischgebackene Jedi Kerra Holt ist nach einer dramatisch mißglückten Mission inmitten des von Sith beherrschten Raumes auf sich allein gestellt. Weder kennt sie einen Weg zurück in das Gebiet der (Alten) Republik, noch hat sie die technischen Möglichkeiten, einen solchen Weg auch zu beschreiten. So bleibt ihr nur, in der besten Manier eines Guerillakämpfers, im Reich des SIth-Lords Daiman für Unruhe und Sabotage zu sorgen. Der Zorn aufgrund der von Sith vernichteten Heimatwelt Holts sorgt zusätzlich für Motivation. Moment - Zorn? Bei einer Jedi? Ja, das gibt sicherlich Stoff für interessante Verwicklungen. Nach einigen Verwicklungen lernt Kerra Holt den selbstständigen Unternehmer Rusher kennen. Dieser liefert dem zahlungsstärksten Sith-Lord durchschlagskräftige Artillierie von seinem abenteuerlich zusammengeschweißten Raumschiff aus - ein Geschäftsmodell, das ebenso lukrativ wie gefährlich erscheint. Holt schliesst sich mehr oder weniger gezwungenermaßen dem Brigadier Rusher an und schippert mit ihm und einigen hundert geretteter Jünglinge durch den Raum der Sith und lernt so buchstäblich Land und Leute kennen. Etwas dem Leser aufgedrängt, vollführen die Jedi und der Söldner eine Rundreise duch mehrere Sith-Territorien und kommen einem gut gehüteten Geheimnis auf die Spur. Epische Schlachten und fetzige Wettrennen auf schrottreifen Gleitern natürlich inklusive.
Etwas bemüht stellt John Jackson Miller seinen Lesern in diesem Roman das Szenario von "Knight Errant" vor, das inhaltlich kurz nach der ersten Comicstaffel spielt. Klar stellt Miller drei Hauptpersonen heraus: Holt, Rusher und den undurchsichtigen Bothan-Spion Narsk. Leider haben sich die interessanten Aspekte zumindest der ersten beiden Personen recht schnell verbraucht, denn im weiteren Verlauf kann Miller nur noch mit Remakes von Dialogen, Handlungen und Reaktionen aufbieten. Allein Nersk bleibt interessant, da nie ganz klar wird, welchem Ziel er eigentlich folgt. Grundsätzlich ist das schon schade, denn das Spielzimmer, das Miller zur Verfügung steht, ist durchaus interessant. Mehrere Sith-Lords, die konkurrierende Imperien schaffen, dabei maximal narzistisch und psychopatisch agieren. Unbekannte Planeten, eine unverbrauchte Hauptdarstellerin - eigentlich alles Zutaten, aus denen sich ein wirklich guter und unterhaltsamer Star Wars Roman schreiben liesse.
Nein, schlecht ist die "Jägerin der Sith" nicht, eher verdient das Buch die Bezeichnung "unbefriedigend". Denn Miller schafft es trotz etlicher Seiten nicht, auf den Punkt zu kommen und auf der anderen Seite, seinen Figuren eine interessantere Aura zu geben. Schnell sind alle Hintergründe der Protagonisten verraten, schnell alle Probleme auf dem Weg der beiden gelöst. Das ist zu einfach, das ist zu glatt.
Knight Errant: Jägerin der Sith ist ein schnell gelesenes, leicht unterhaltsames Star Wars Abenteuer, das mich nicht so recht überzeugen konnte.