Reihe: Jägerin der Nacht, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Eine neue Ausgabe der Jägerin-der-Nacht-Serie erschien dieser Tage im Verlag Egmont–Lyx. Allerdings sei vorweg gesagt, dass Neueinsteiger der Serie mit dem ersten Band beginnen sollten, sonst fehlt einiges Verständnis der Serie. Zumal diesmal der Schwerpunkt von der Vampirin Mira auf den Jäger Danaus wechselt. Danaus ist insofern interessant, als die Hälfte seiner Seele einem Dämon gehört. Als Vampirjäger ist er ein wenig zwiespältig. Statt die uralte Vampirin Mira zu pfählen, rettete er ihr mehrfach das Leben. Hört sich bei einer Untoten jetzt nicht so gut an.
Der Anführer des Themis-Ordens, Ryan, beordert Danaus nach Savannah. Der kann den Auftrag nicht ablehnen, und so muss er mit Mira den grausamen Mord an einem verstümmelten Senatorentöchterchen aufklären. Alles deutet darauf hin, dass der Mörder kein Mensch ist. Gemeinsam soll das Kampfpaar dem Mörder auf die Spur kommen und für Ruhe sorgen. Dass sich Darius immer deutlicher zu Mira hingezogen fühlt, ist bald noch sein geringstes Problem.
Danaus ist nicht begeistert von dem neuen Job, denn mit dem Dämon, der von seiner Seele Besitz ergriffen hat, ist er genug gefordert. Die Kräfte, die ihm der Dämon Bori Gaizka überlassen hat, benötigt er im Kampf gegen die Naturi, die nicht nur von den Themis, sondern auch von den Vampiren bekämpft werden. Mira und Danaus konnten nicht verhindern, dass die Naturi ihre magischen Kerker verlassen haben. Die treiben nun ihr Unwesen auf der Erde, und es scheint nicht mehr lange zu dauern, bis das Geheimnis der magischen Wesen aufgedeckt wird. Der Dämon fordert immer vehementer seine Belohnung: Er will Danaus’ Seele.
Was als Trilogie angelegt wurde, ist inzwischen eine Serie geworden. Der Band hält von Beginn an das Erzähltempo hoch - innere wie äußere Kämpfe und Verwicklungen zuhauf. Dunkle Geheimnisse und der Kampf gegen die Naturi bestimmen die Handlung, die auch eine erotische Note beibehält. Der Wechsel der Erzählperspektive von Mira zu Danaus hilft dem Buch. Jäger Danaus wird näher beschrieben und auch die Beziehung zwischen den ungleichen Kampfgefährten erhält neue Facetten. Für jemanden, der ausschließlich Band 1 und Band 4 kennt, war es nicht schwer, sich in die Situation hineinzudenken. Der Schreibstil ist von starken Spannungsmomenten geprägt, die sich dem Leser einprägen und ihn mitfiebern lassen, der Unterhaltungswert ist groß, und die Atmosphäre bewirkt, dass man das Buch nicht allzu schnell aus der Hand legen mag.