Titel: Jäger des verlorenen Glücks Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Leben ist hart, gemein, brutal und grausam, um nur die positiven Seiten aufzuzählen. Das alles lernt Thomas auf einmal kennen. Plötzlich ist er ein Waisenkind. Dieser Zustand hält jedoch nicht lange an, denn genauso plötzlich erscheint sein Vater auf dem Jugendamt bei Frau Nolleck. Weder die Sachbearbeiterin vom Jugendamt noch sein fünfzehnjähriger Sohn sind auf Anhieb begeistert. Doch Thomas entscheidet sich für den Alkoholiker, der nach Unmengen von Bier stinkt.
Damit ändert sich das Leben von Thomas grundlegend. Er wird von seinem Vater aufgeklärt, ein Glückskind zu sein. Und als solches muss er nicht nur die Welt retten, sondern auch eine männliche Jungfrau bleiben. Das heißt nie und nimmer, unter keinen Umständen SEX. Damit platzen alle seine feuchten Träume.
Jaromir Konecny schreibt einen unterhaltsamen Roman, der nur zufällig etwas mit Fantasy zu tun hat. Glückskinder und Glücksritter auf der Suche nach dem Glück, das plötzlich abhanden gekommen ist.
Wenn ich hingegen Sigmund Freud bemühe, komme ich bei diesem Buch zu einem ganz anderen Ergebnis. Ein fünfzehnjähriger, spätpubertärer Junge, der ständig auf der Jagd nach Sex ist, aber dabei ständig an Ma und Dad hängt. Dazu kommt, dass alles mit Mutter zusammenhängt. Bis zum Schluss, wo sie durch die Gebärmutter und durch die Vagina der Mutter Erde flüchten. Ich habe nicht den Eindruck, einen guten Roman vor mir zu haben, sondern eher die Aufarbeitung eines Ödipus-Komplexes. Ehrlich, dieser Roman hat mir gar nicht gefallen.