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Titel: Iron Man Eine Besprechung / Rezension von Katja Lehmann |
Inhalt:
Tony Stark – Genie, Milliardär, Playboy, Philanthrop. Das sagt er zumindest von sich selbst. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters hat er schon in jungen Jahren das Firmenimperium übernommen, welches Howard Stark damals aufgebaut hatte. Schon lange zählt Stark Industries den Weltweit größten Waffenherstellern und ist der offizielle Lieferant der USA.
Als Tony Stark nach Afghanistan reist, um dort die Jericho-Bombe vorzustellen, kommt es auf dem Rückweg zu einem Zwischenfall, bei dem Stark und seine Wagenkolonne von Terroristen angegriffen werden. Nach unzähligen tödlichen Schüssen schafft es Stark gerade noch so aus seinem Wagen, ehe dieser in die Luft fliegt und ihn eine seiner eigenen Waffen beinahe tödlich verwundet. Als er aufwacht, befindet er sich in einer Höhle, wo er von den Terroristen gefangen halten wird. Alles, was ihn am Leben hält, ist ein starker Elektromagnet und eine Autobatterie, die die Granatsplitter von seinem Herzen fernhalten.
Doch er wäre nicht Tony Stark, wenn er nicht einen Plan hätte, um sich aus den Klauen der Terroristen zu befreien. Eine Zeit der Veränderung steht bevor.
Fazit:
‚Das Buch zum Film‘ ist in den meisten Fällen ein totaler Reinfall. Oberflächlich werden die Storys und Charaktere abgefertigt, als würde es sich um eine stupide Aneinanderreihung von Szenen handeln. Peter David war mir jedoch schon vor „Iron Man“ ein Begriff, denn ich habe vor vielen Jahren seine Romane zu den „Spider Man“-Filmen regelrecht verschlungen und immer wieder aufs Neue gelesen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er genau auf die Figuren und deren Geschichten eingeht, Hintergründe schafft und sogar noch Ergänzungen zum nicht sichtbaren in der Filmvorlage hervor bringt. Dazu gehören erfreulicherweise sogar einige im Film nicht verwendete Szenen.
„Iron Man“ ist eines der Filmbücher, das man nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Tony Stark gibt sich in der Öffentlichkeit stets als arroganter Mistkerl, der nur selten einer hübschen Frau den Rücken zukehren kann, ohne mit ihr geschlafen zu haben. Doch tief in seinem Inneren ist auch er nur ein Mensch voller Ängste. Nach seiner Entführung wird er sich seiner Menschlichkeit und vor allem seiner Verletzlichkeit das erste Mal so richtig bewusst und begreift, dass sich in seinem Leben etwas ändern muss. Mit Iron Man schafft er einen ganz neuen Tony Stark, der sich für die Menschen einsetzt und eine Art von Selbstjustiz an den bösen Buben ausübt und die leidtragenden vor deren Angriffen schützt. Dies kann zwar keiner seiner Mitmenschen zunächst so wirklich glauben – vor allem nicht seine hübsche Assistentin Pepper, aber Tony zeigt es allen und wird dadurch zum Superhelden und zur Kultfigur.
Es ist allgemein bekannt, dass Tony Stark alias Iron Man eine der Figuren aus dem Hause Marvel sind, auf die besonders tief eingegangen wird. Dies bietet dementsprechend auch genug Stoff für einen Roman, obwohl auch im Film selbst auf Kleinigkeiten unheimlich gut eingegangen wird. Besonders beeindruckend waren die Gedankengänge von Tony, die einem im Film letztendlich doch verwehrt werden. Wer also schon immer einmal wissen wollte, was in diesem genialen Köpfchen vorgeht, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Auch seine Schwächen werden immer wieder aufgerollt und beweisen, dass sein Anzug ihn auch nicht vor allem beschützen kann.
Für Pepperony-Fans wie mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Beiden liegt viel mehr aneinander, als sie sich überhaupt bewusst sind. Manchmal scheinen sie regelrecht blind gegenüber zu sein, während ihr Umfeld ganz genau zu wissen scheint, was da läuft bzw. eben nicht läuft. Leider ist das Buch ausschließlich auf englisch erschienen, weswegen ich nicht allzu viel zum Schreibstil sagen kann. Es war sehr angenehm, es auf Englisch zu lesen und ich hatte keinerlei Verständnisprobleme. Es ist also auch durchaus möglich, dieses Buch zu lesen, wenn man die englische Sprache nicht in allen Einzelheiten und Tücken beherrscht.
Eine spannende Story, interessante Hintergründe und Charaktere, die man einfach lieben muss, machen „Iron Man“ zu einem unvergesslichen Leseerlebnis und zu einer tollen Ergänzung zu einem großartigen Film.