Serie / Zyklus: Instrumentalität der Menschheit Titel: Instrumentalität der Menschheit Originaltitel: Instrumentality of Mankind (1979) Autor: Cordwainer Smith Übersetzung: Thomas Ziegler Verlag / Buchaten: Moewig Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Cordwainer Smith gilt als einer der außergewöhnlichsten SF Kurzgeschichtenautoren überhaupt. Besonders seine Erzählungen aus der Instrumentalität der Menschheit haben ihm diesen Ruf eingebracht. Tatsächlich finden sich in dieser, 15 Erzählungen umfassenden, Sammlung neben gewöhnlichen Geschichten vermehrt auch solche, die eine sehr fremdartig erscheinen und der Leser dabei fast den Eindruck gewinnt, die Geschichten stammen aus einer fremden Welt. Was also ist nun unter der Instrumentalität zu verstehen? Es ist eine Weltordnung, eine Philosophie, ein Regierungssystem - letztendlich von jedem etwas und Cordwainer schreibt mit weit über 20 Erzählungen und Kurzgeschichten seine eigene Future History über eine Spanne von 14000 Jahren. Es skizziert eine Entwicklung der Menschheit mit vielen Höhen und Tiefen.
Es finden sich neben gewöhnlichen Geschichten auch wahrhaft außergewöhnliche in dieser Sammlung wie Der Colonel kehrt aus dem Nimmernichts zurück. Darin beschreibt er, wie ein Mann mehr aus Versehen das Reisen per Geisteskraft durch den Weltraum erlernt und daran fast zugrunde geht. Noch absurder sind die Beschreibungen der Besiedelung der Venus durch die Chinesen. In Wenn die Menschen fallen beschreibt der Autor, wie der Staat China einfach Millionen Menschen auf eine ihnen feindliche Umwelt abwirft und durch ihre schiere Masse tilgen sie die einheimischen Lebensformen unter gewaltigen Opfern. In dieser Geschichte kommt Cordwainers berufliche Neigungen zu Tag, denn hinter dem Pseudonym verbarg sich der Politologe und Regierungsberater Professor D. Paul Myron Anthony Linebarger. Diese Geschichte kann durchaus als Parabel über die Situation in China die Stellung der Volksrepublik zum Rest der Erde zu Zeit der späten 50er Jahre verstanden werden.
Völlig absurd ist die Geschichte Von Gustibles Planeten in dem der Autor beschreibt, wie die Menschen der Erde von wirklich nervenden Alien-Touristen heimgesucht werden, die auf der Erde alles prima finden und bald beginnen, der Menschheit tierisch auf den Geist zu gehen, bis man schließlich feststellt, dass die Außerirdischen unwiderstehlich gut schmecken. Es finden sich noch ähnliche Geschichten in der Sammlung und alle verbreiten ein schwer definierbares Gefühl in einem. Man versteht nicht immer alles, aber vielleicht bewirkt gerade dies dieses sonderbare Gefühl, dass einem beim Lesen dieser Geschichten beschleicht.
Das die Sammlung den Titel Instrumentalität der Menschheit trägt ist irreführend. Weder finden sich darin alle Geschichten zu diesem Thema aus der Feder des Autors, noch sind es wohl die besten. Es sind 10 der Erzählungen über die Instrumentalität zu finden, aber auch noch 5 weitere Kurzgeschichten, die nichts damit zu tun haben. Dabei kann der Moewig Verlag nun überhaupt nichts für die unglückliche Zusammenstellung in dieser Sammlung, denn dies ist die Übersetzung einer US Ausgabe. Warum man weder hier noch in den USA die gesamten Geschichten in einen Band - der Gedanke ist eigentlich nahe liegend - herausgebracht hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Doch immerhin findet man im hinteren Teil des Buchs ein Essay von Thomas Ziegler über die Instrumentalität sowie eine fast unbrauchbare Zeittafel, die aber wohl ebenfalls aus der Originalausgabe zu stammen scheint.
Fazit: Trotz einer höchst eigenwilligen Zusammenstellung bietet die Sammlung einen interessanten Einblick in das Schaffen eines der ungewöhnlichsten Autoren der SF. Bizarr, fremdartig, irrsinnig - das sind Adjektive, die man mit einigen dieser Geschichten verbindet. Autor Cordwainer Smith hatte wirklich eine außergewöhnliche Erzählweise und hat es durchaus verdient, dass man sich mit seinem Schaffenswerk auseinander setzt - auch wenn einem nicht alles gefallen wird.
7 von 10 Punkten.
Es finden sich neben gewöhnlichen Geschichten auch wahrhaft außergewöhnliche in dieser Sammlung wie Der Colonel kehrt aus dem Nimmernichts zurück. Darin beschreibt er, wie ein Mann mehr aus Versehen das Reisen per Geisteskraft durch den Weltraum erlernt und daran fast zugrunde geht. Noch absurder sind die Beschreibungen der Besiedelung der Venus durch die Chinesen. In Wenn die Menschen fallen beschreibt der Autor, wie der Staat China einfach Millionen Menschen auf eine ihnen feindliche Umwelt abwirft und durch ihre schiere Masse tilgen sie die einheimischen Lebensformen unter gewaltigen Opfern. In dieser Geschichte kommt Cordwainers berufliche Neigungen zu Tag, denn hinter dem Pseudonym verbarg sich der Politologe und Regierungsberater Professor D. Paul Myron Anthony Linebarger. Diese Geschichte kann durchaus als Parabel über die Situation in China die Stellung der Volksrepublik zum Rest der Erde zu Zeit der späten 50er Jahre verstanden werden.
Völlig absurd ist die Geschichte Von Gustibles Planeten in dem der Autor beschreibt, wie die Menschen der Erde von wirklich nervenden Alien-Touristen heimgesucht werden, die auf der Erde alles prima finden und bald beginnen, der Menschheit tierisch auf den Geist zu gehen, bis man schließlich feststellt, dass die Außerirdischen unwiderstehlich gut schmecken. Es finden sich noch ähnliche Geschichten in der Sammlung und alle verbreiten ein schwer definierbares Gefühl in einem. Man versteht nicht immer alles, aber vielleicht bewirkt gerade dies dieses sonderbare Gefühl, dass einem beim Lesen dieser Geschichten beschleicht.
Das die Sammlung den Titel Instrumentalität der Menschheit trägt ist irreführend. Weder finden sich darin alle Geschichten zu diesem Thema aus der Feder des Autors, noch sind es wohl die besten. Es sind 10 der Erzählungen über die Instrumentalität zu finden, aber auch noch 5 weitere Kurzgeschichten, die nichts damit zu tun haben. Dabei kann der Moewig Verlag nun überhaupt nichts für die unglückliche Zusammenstellung in dieser Sammlung, denn dies ist die Übersetzung einer US Ausgabe. Warum man weder hier noch in den USA die gesamten Geschichten in einen Band - der Gedanke ist eigentlich nahe liegend - herausgebracht hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Doch immerhin findet man im hinteren Teil des Buchs ein Essay von Thomas Ziegler über die Instrumentalität sowie eine fast unbrauchbare Zeittafel, die aber wohl ebenfalls aus der Originalausgabe zu stammen scheint.
Fazit: Trotz einer höchst eigenwilligen Zusammenstellung bietet die Sammlung einen interessanten Einblick in das Schaffen eines der ungewöhnlichsten Autoren der SF. Bizarr, fremdartig, irrsinnig - das sind Adjektive, die man mit einigen dieser Geschichten verbindet. Autor Cordwainer Smith hatte wirklich eine außergewöhnliche Erzählweise und hat es durchaus verdient, dass man sich mit seinem Schaffenswerk auseinander setzt - auch wenn einem nicht alles gefallen wird.
7 von 10 Punkten.