Titel: Higanjima – Insel der Vampire Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der junge Akira ist auf der Suche nach seinem Bruder, welcher vor einiger Zeit spurlos zusammen mit seiner Verlobten verschwand. Eines Tages lernt er die hübsche Rei kennen, die ihm einige Hinweise auf den Verbleib seines Bruders Atsushi geben kann. Wild entschlossen, ihn zu suchen, macht er sich auf den Weg zu einer geheimnisvollen Insel, die offensichtlich auf keiner der handelsüblichen Seekarten verzeichnet ist. Begleitet wird er von mehreren seiner College-Freunde, die kaum wissen, auf was sie sich denn einlassen und während des Filmes für das Gekreische und etwas Slapstick zuständig sind.
Auf dem düsteren Eiland Higanjima angekommen, erfährt Akira von Rei die ganze Wahrheit: Die ganze Inselbevölkerung wurde von einem uraltem Vampirfürst - Miyabi - infiziert und zu seinen Handlangern gemacht. Tragischerweise ist Akiras Bruder für die Befreiung des vor Urzeiten eingeschlossenen Unmenschen verantwortlich. Seither sind Atsushi und einige andere Überlebende als Widerstandskämpfer auf der Insel unterwegs und kämpfen gegen die Gräueltaten von Miyabi an. Jedoch bislang mit wenig Chancen, auch wenn ihnen ein ominöser Lehrmeister zur Seite steht, welcher jedoch niemals in den Kampf eingreift und dessen Identität nie gelüftet wird. Verbirgt sich dahinter ein abtrünniger Vampir oder eine Art Gottheit?
Zumindest ist sowohl Akira als auch seinem Bruder Atsushi klar, dass es nur eine Lösung geben kann, sie alle von dem unglaublichen Alptraum zu befreien: der Tod Miyabis.
Endlich eine Abwechslung vom westlichen weichgespülten Vampirgewäsch! Stattdessen tischt uns Tae-Gyun Kim eine rasante Mischung aus Martial Arts und einer klassischen Vampirgeschichte auf, inklusive eines übermächtigen Ober-Bluttrinkers. Mit beeindruckenden Kampfszenen und immer wieder eingespielten komischen Szenen wirkt der Film trotz hektoliterweise verbrauchtem Kunstblut erfreulich locker und unterhaltsam. Natürlich kann man kritisieren, dass manche Szenen vielleicht, was den Blutdurst der Regie betrifft, etwas zu übertrieben ausgefallen sind, aber ich sehe das als typisches Stilmittel asiatischer Filme. Hier muss eben nicht alles mit rechten Dingen zugehen, schließlich springt man normalerweise auch keine vier, fünf Meter aus dem Stand ... Leider sind die Farben auf der DVD nicht ganz so gelungen, immer wieder sind blau- oder grünstichige Szenen zu entdecken, die die ganze Atmosphäre etwas stören. Und auch der Showdown ist fast ein bisschen zu lange geraten, da die Gegner trotz tödlicher Hiebe immer wieder auferstehen und bösartigerweise schier unbeeindruckt weiterkämpfen. Und Tetsuya Oishi konnte es sich auch nicht verkneifen, sich eine kleine Möglichkeit für einen zweiten Teil offen zu lassen.
Unterm Strich jedoch kann man sich mit "Higanjima – Insel der Vampire" auf einen zwar blutigen, jedoch erfrischenden Vampirfilm freuen, der auf alle Fälle überdurchschnittlich ausfällt. Wunderbare Szenenhintergründe tragen ihren Teil dazu bei.
Meine Bewertung: 7,5 von 10 Punkten