Titel: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Auf einer Expedition in Südamerika werden Indiana Jones und sein Kumpel George "Mac" McHale von Russen ins amerikanische Nevada entführt, wo der Archäologe für die Russen in einem berüchtigten Lagerhaus nach einem magnetischen Artefakt suchen soll. Es stellt sich heraus, dass die Sowjets hinter einem seltsamen Kristallschädel her sind, der zu einer goldenen Stadt führen soll, wo demjenigen, der den Schädel zurückbringt, unglaubliche Macht winken soll. Nur mit Mühe kann Jones entkommen, um sich einer ganz anderen Gefahr gegenüber zu sehen: Das FBI verdächtigt ihn, mit den Sowjets gemeinsame Sache zu machen. Indy wird aus seinem Job entlassen. Doch als er die USA verlassen will, stöbert ihn der junge Mutt Williams auf, der ihn um seine Hilfe bittet. Seine Mutter ist auf die Suche nach einem befreundeten Wissenschaftler gegangen, der ebenfalls auf der Spur eines Kristallschädels ist. Verfolgt von den russischen Schergen, macht sich Indy auf die Suche nach dem Geheimnis des Kristallschädels ...
Neunzehn Jahre haben die Fans auf den vierten INDIANA-JONES-Film warten müssen, bevor George Lucas und Steven Spielberg einen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Zahlreiche Drehbuchentwürfe, beispielsweise von Jeffrey Boam oder Frank Darabont, wurden verworfen, bis Spielberg mit David Koepp einen Autoren seines Vertrauens auf das Projekt ansetzte. Innerhalb kürzester Zeit wurde das vierte Kinoabenteuer des Archäologen auf die Beine gestellt. Kein Wunder, denn Harrison Ford hatte in einem Interview klar gemacht, dass er so langsam zu alt für die actionreiche Rolle wäre.
Das Endergebnis spielt ein gutes Stück nach den alten drei Filmen. Man merkt sofort, wie Steven Spielberg als Regisseur gereift und auch sein Held etwas älter geworden ist. Dennoch hat Indy nichts von seinem Flair verloren und zeigt seinen zahlreichen Nachahmern, wie ein handwerklich perfekter Abenteuerfilm auszusehen hat. Auch wenn INDY 4 mit seinem Plot etwas aus dem Rahmen fällt, spürt man sofort die alte Energie der vorangegangenen Filme. Außerdem macht es einfach nur Spaß, einen alten Helden wieder in Action zu erleben.
INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS ist der erste der vier Filme, der auch auf Blu-Ray-Disc erscheint. So waren die Erwartungen auch groß, denn bisher ließen alle Scheiben aus dem Lucasfilm-Studio technisch nichts zu wünschen übrig.
Die relativ neue Blu-Ray-Technik wird von INDY 4 in perfekter Form ausgenutzt. Das Bild ist makellos, die Farben sind sehr kräftig, die Schärfe bewegt sich auf einem hohen Niveau. Es sind viele Details zu erkennen, auch wenn der Kontrast stellenweise etwas spitz erscheint. Dies ist allerdings darauf zurückzuführen, dass Steven Spielberg einige Kunstgriffe eingesetzt hat, um das Bild zu verfremden. Dennoch bekommt man eine perfekte Vorstellung geboten.
Der englische Ton liegt in Dolby Digital 5.1 TrueHD vor. Auch hier werden keine Wünsche offen gelassen. Klar und differenziert sind die Effekte verteilt und die Musik von John Williams verleiht allem eine noch tiefere Räumlichkeit. Die anderen Tonspuren liegen zwar "nur" in Dolby Digital 5.1 vor, enttäuschen aber auch nicht. Nur besitzen sie nicht ganz die Dynamik des Originaltons.
Zwei BDs hat man dem Film gegönnt. Die erste Scheibe ist dem Film vorbehalten, daneben werden zwei Dokumentationen über die Entstehung des Films, eine Zeitlinie, die reale und fiktive Punkte beleuchtet, und zwei Trailer geboten. Die zweite Disc beginnt mit den Produktionstagebüchern, geht weiter mit längeren Featurettes über die Kernpunkte bei der Entstehung von INDY 4 und wird durch Bildergalerien abgerundet. Außerdem findet man noch einige Previsualisierungssequenzen dort. Alle Dokumentationen liegen übrigens in HD vor.
Die Blu-Ray-Disc von INDIANA JONES 4 lohnt sich auf jeden Fall. Man bekommt eine perfekte Präsentation und zahlreiche interessante Hintergrundinformationen geboten. Auch wenn die Special Features zum größten Teil mit denen der Doppel-DVD identisch sind (auch mit der Einzel-DVD gut bedient), kann man auch bedenkenlos zur BD greifen, wenn man die Wahl dazu hat. INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS zeigt eindrucksvoll, was die noch junge BD alles leisten kann.