| Reihe: Indiana Jones Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Vor Rick O’Connell (THE MUMMY) und vor Lara Croft gab es eine Figur im Kino, die mit größter Wahrscheinlichkeit das große Vorbild für diese beiden Figuren war: Indiana Jones. Als George Lucas seinem alten Freund Steven Spielberg Ende der 70er Jahre seine Idee über einen Archäologen mitteilte und sie diese ausarbeiteten, schwebte den beiden eine Serie vor, die der von James Bond ähneln sollte. Nachdem sich beide Regisseure und Produzenten einen Namen im Filmbusiness gemacht hatten, stand es bald außer Frage, welches Projekt beide zusammen machen würden. JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES ist der erste von drei Filmen um Indiana Jones, die in der Tradition der großen alten Abenteuerfilme und Serials stehen, mit denen Lucas und Spielberg aufwuchsen. Heute kann man sich Harrison Ford aus der Rolle gar nicht mehr wegdenken, obwohl eigentlich Tom Selleck (MAGNUM) für sie vorgesehen war. Doch Vertragszwänge brachten Ford ins Spiel, der für seine Darstellung des Han Solo in der alten STAR-WARS-Trilogie bekannt war. Damit der Schauspieler rechtzeitig zu den Dreharbeiten zu RAIDERS kommen konnte, wurde Han Solo in THE EMPIRE STRIKES BACK im wahrsten Sinne auf Eis gelegt. Der Drehbuchautor von EMPIRE und RAIDERS, Lawrence Kasdan, brachte auch dies zu Wege. Der Rest ist Geschichte. Der erste Indiana-Jones-Film ist einer der größten Kassenschlager der Geschichte geworden und war lange Zeit in den Top Ten der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
Lange Zeit hat sich Lucasfilm geziert, die INDY-Filme auf DVD herauszubringen. Doch Steven Spielberg und Paramount drängten Lucas darauf. Doch im Gegensatzu zu der ersten Absicht von Lucasfilm, die Filme im jährlichen Abstand als Special Editions herauszubringen, entschied man sich für eine Box, in der alle Filme und eine Bonus-DVD mit Extras enthalten ist. Eine Lösung, die begrüßenswerter ist.
Das Warten hat sich gelohnt. RAIDERS OF THE LOST ARK wurde Bild für Bild restauriert. Das merkt man der DVD auch an. Man bekommt ein perfektes Bild geboten, dessen kräftige Farben und Tiefenschärfe beeindruckend sind. Es ist keinerlei Rauschen festzustellen, und auch Artefakte fehlen völlig. Obwohl der Film fast fünfundzwanzig Jahre alt ist, bekommt man etwas geboten, was besser ist als so manch neuer Film. Der englische Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Auch er weiß zu beeindrucken, denn er steht einer neueren Produktion kaum nach. Die anderen Tonspuren sind nur in Dolby Surround vorhanden. Die deutsche Tonspur klingt dabei etwas dumpf. Leider hat Lucasfilm nur die englische Tonspur in DD 5.1 abgemischt. Warum das so ist, kann man nicht genau sagen.
Stellvertretend für die anderen DVDs wird die Bonus-DVD zusammen mit dem ersten Film unter die Lupe genommen. Sie bietet zuerst einmal eine zweistündige Dokumentation, die aus drei Teilen besteht und die Entstehung der INDY-Trilogie sehr gut beleuchtet. Es kommen viele der Beteiligten zu Wort. Außerdem ist es schön zu sehen, wie die weiblichen Darsteller heute aussehen. Das gilt auch für die männlichen Protagonisten. Selbst John Rhys-Davis, der in der HERR DER RINGE-Trilogie als Gimli zu sehen und als Baumbart zu hören war, ist für ein GesprächIndyBonus zu bekommen gewesen. Vier etwas längere Featurettes beleuchten weitere wichtige Aspekte der Filme wie Stunts, visuelle Effekte, Sound und natürlich auch die Musik von John Williams. In der nächsten Sektion kann man sich die Trailer und zwei Teaser zu Gemüte führen. Es ist dabei auffallend, dass auch die Trailer einer Restaurierung unterzogen wurden und in Dolby Digital 5.1 vorliegen. Eine Vorschau auf das Spiel INDIANA JONES UND DIE LEGENDE DER KAISERGRUFT ist ebenfalls hier zu finden.
Damit hat es sich auch schon mit den Extras, was sehr schade ist. Allerdings kann man über die DVD-ROM-Sektion online auf einige weitere Features zugreifen, falls man den Interactual Player zum Laufen bekommt. Auf der Homepage von Indiana Jones erwarteten einen dann zumeist Bildergalerien. Letztendlich bleibt noch hinzuzufügen, dass alle Menüs durchgehend animiert sind und liebevoll gestaltet wurden.
Als Fazit kann man sagen, dass man den ersten Indiana-Jones-Film nun in einer wirklich adäquaten Form vorliegen hat. Zwar hätte man noch ein paar Extras hinzufügen können, doch auch die vorhandenen reichen aus, um einen verregneten Nachmittag zu überbrücken