Land: USA, 1996 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Lange, bevor der Film in unsere Kinos kam, trommelte die Marketingmaschinerie uns die wichtigsten Szenen ins Gedächtnis. Und doch waren dies nur die periphersten Ausläufer einer bis dahin beispiellosen Marketingkampagne. Alles stimmte bis hin zu der Tatsache, dass der Film am 2. Juli anlief.
Roland Emmerich hat ein Gespür dafür, was Amerikaner wollen und schuf den „amerikanischsten Film“, den es je gab. Im Nachhinein fragt man sich, warum bisher noch niemand einen solchen Film gedreht hat - ich Meine, so wie dieser Film aufgezogen war, blieb den Amis ja nichts anderes Mehr übrig, als in Scharen ins Kino zu pilgern.
Und wir Europäer? Uns blieb ein Film Mit brachialen Special Effects und hin und wieder lässt uns der eine oder andere Seitenhieb (leider viel zu wenige) auf den „American Way of Life“ schmunzeln. Trotz der Auslöschung von etwa einer Milliarde Menschenleben und der Planierung sämtlicher Grossstädte spielt der gelegentlich punktiert eingefügte Humor über diese tragische Tatsache geschickt hinweg, so dass Man das Kino mit dem Gefühl verlässt, einen tollen Film gesehen zu haben. Tatsächlich Muss ich sagen, dass ich Mich gut unterhalten habe und die Investition in das Eintrittsgeld nicht bereut habe.
Lasst uns mal die Story Stück für Stück durchgehen. Also da kommen die bösen Ausserirdischen, die mit übergrossen Raumschiffen durchs All fliegen und kurz bei der Erde halt Machen um zu „tanken“. Tja Pech, wenn Man so verschwenderisch Mit der Energie umgeht Aber eigentlich haben die Aliens keine Probleme damit, höchstens die Erde, die sie anfliegen und da die Menschen wohl der Ausbeutung und Verödung ihres Planeten kaum zustimmen werden, will man dass Problem mit einem geschickt geplanten Genozid lösen. Und so beginnen sie, die Großstädte systematisch zu zerstören. Nur erwischen sie auf diese Weise höchstens eine Milliarde Menschen. Der Rest wuselt noch irgendwo auf dem Planeten herum. Nehmen wir mal an, sie würden fortfahren, auch die kleineren Städte zu pulverisieren. Aber auch so kommen sie höchstens auf 50 Prozent der Menschheit, denn Man wartet ja nicht bis man in die Luft geblasen wird. Die Story zeigte zum Ende, dass die Aliens dieses Problem Mit einer groß angelegten Invasion lösen wollten. Allerdings würde der Krieg für Ausserirdische wohl sehr lange dauern und die Menschen würden wohl unweigerlich in einer Art Partisanenkrieg den Aliens zu schaffen Manchen. Worauf ich hinaus will, ist die Tatsache, dass diese Form der Massenvernichtung zwar sehr effektvoll, aber nicht sehr effektiv ist - vor allem, wenn Man nur mal schnell tanken will. Warum die Menschen nicht mit Gas töten, oder Mit einer Seuche, oder mit einer biologischen Waffe etc.?
Ein weiterer witziger Umstand ist die Tatsache, dass die Aliens nicht in der Lage waren, ohne Hilfsmittel in Kontakt mit ihren Raumschiffen auf der Rückseite der Erde zu bleiben. Ein überlegene Kultur - und doch müssen sie auf die Satelliten der Erde zurückgreifen. Dabei hätten sie doch auch ihre eigenen Schiffe als Relais verwenden können - ganz zu schweigen davon, dass es doch lächerlich ist, dass eine so fortgeschrittene Technik nicht in der Lage ist, dieses Problem zu lösen. Was machen die im Falle der Invasion eines unbewohnten Planeten? Stürzen die Beiboote auf der Rückseite des Planeten dann ab? Aber nein. Natürlich: Nur aus diesem Grund haben sie die Erde angegriffen.
Trotz alledem fühlte ich mich am 2. und 3. Juli recht gut unterhalten. Am 4. Juli jedoch wurde die Story streckenweise ziemlich haarsträubend. Z. B. unser guter Computerfreak. In einer Nacht entschlüsselt er die Informationscodes der Aliens, programmiert eine Steuerung für das Beiboot und schreibt ein paar Virusprogramme, die den Aliens Probleme bereiten sollen. Und all das im Vollrausch - zumindest befinde ich mich in diesem Zustand, wenn ich eine Flasche Southern Comfort getrunken habe und tatsächlich hat das Verhalten des Hauptdarstellers dies auch untermauert. Aber gut. Sie nahmen also dieses Beiboot und verließen Camp 51, das geschickterweise über einen, für das Raumschiff passenden Hangar verfügte. Toll geplant, wenn man bedenkt, dass man zuvor ja keine Ahnung hatte, wie das Schiff sich fortbewegt.
Unsere Helden fliegen also zum Mutterschiff. Dort wundert man sich über gar nichts. Weder über die Tatsache, dass normalerweise keines der kleinen Kampfschiffe direkt zum Mutterschiff fliegt und nicht zu einem der großen Beiboote, noch dass das Schiff 40 Jahre vermisst war oder dass sich die Insassen nicht melden. Nun, nehmen wir mal an, die Asiens sind so selbstsicher und überheblich, dass sie die Möglichkeit der Infiltrierung gar nicht in Betracht gezogen haben.
Doch kommen wir zum Computervirus. Der Upload des Virus dauert doch eine beträchtliche Zeit in Anbetracht der Tatsache, dass so ein Virus-Programm in der Regel nicht mehr als 2 Kilobyte groß ist Naja, vielleicht war die Animation des Totenkopfes, der auf den Bildschirmen der Aliens erschien, sehr aufwendig oder die Modems der Aliens sind noch lausiger als die auf der Erde. Wer weiß.
Toll war auch die Sache mit den Schutzschirmen. Ich meine, klar, wenn man das Mutterschiff mit einem Virus für fünf Minuten ausschaltet, dass damit die zentral gesteuerten Schutzschirme der Beiboote zusammenbrechen. Mal abgesehen davon, dass bei dem Gedanken, dass diese 15 km durchmessenden Beiboote keine eigenständigen Rechner haben, sich mir alle Haare sträuben, so frage ich mich, wanzen man das Mutterschiff nicht sofort in die Luft gesprengt hatte (was ja eigentlich ein guter Gedanke war). Die zentrale Steuerung fehlt - folglich können die Schutzschirme nicht aufrecht erhalten werden.
Während unsere Helden im Mutterschiff für Unruhe sorgen, kämpft Mr. Präsident mit wer Horde von Zivilisten, die man in einem mehrstündigen Crash-Kurs im Jägerfliegen unterrichtet hat, auf das nächste Beiboot zu. Dabei ist es nur Mr. Präsident zu verdanken, dass man die ganze Mission nicht abgeblasen hatte, nachdem die erste Rakete im Schutzschild des Schiffes verpuffte. Doch nun feuerten die Piloten völlig chaotisch und ohne System auf das Schiff, Der Gedanke, dass man wohl am meisten Schaden anrichtet, wenn man gezielt immer auf die selbe Stelle schießt und somit vielleicht das Zentrum des Schiffes erreicht, kam den beherzten Piloten nicht. Und so feuerten die Piloten freudig und munter ihre Raketen ab. Nur ein Pilot, ein Säufer, denkt daran, sich noch eine Rakete aufzuheben für den Moment, in dem das Schiff sich anschickt, Camp 51 zu vernichten. Da haben wir ja noch mal Glück gehabt, dass das Schiff in dem Moment, indem es die Vernichtungswaffe einsetzt, angreifbar ist und die Außerirdischen sich noch freiwillig die Blöße gaben.
Doch zurück zu unseren beiden Helden im Mutterschiff. Diese haben sich nun doch zu der Erkenntnis durchgerungen, dass es sinnvoller ist, das Mutterschiff zu zerstören, als es nur vorübergehend zu verwirren. Es gelingt die Flucht in 20 Sekunden aus einem Objekt, das 2000 km groß ist. Nur gut, dass überall große Hinweisschilder mit riesigen terranischen Buchstaben zu finden waren. Mehrsprachig gleich: Ausgang, Sortie, Exit! Sonst hätten sie wohl nie herausgefunden. Toll war die Tatsache, dass sie den Rückflug inklusive Absturz in knapp 60 Sekunden bewältigten, denn die Zigarren, die sie sich vor dein Abflug angezündet hatten, waren, als sie unversehrt aus dem brennenden Wrack des Schiffes heraus schritten, kaum geraucht. Abgesehen davon, dass uns der Regisseur die Erklärung schuldig blieb, wie die beiden den Absturz ohne Kratzer überlebten, denn vom Schiff selbst waren ja nur ein paar Trümmer übrig.
Wieder mal steht am Ende eines SF-Films die Erkenntnis, dass überall das Geld mit vollen Händen ausgegeben wird, aber bei der Story und beim Drehbuch Geld gespart wurde. Schade eigentlich, denn der Film nahm sich des bereits sehr abgegriffenen Invasionsthemas zunächst sehr gut an.
Roland Emmerich hat ein Gespür dafür, was Amerikaner wollen und schuf den „amerikanischsten Film“, den es je gab. Im Nachhinein fragt man sich, warum bisher noch niemand einen solchen Film gedreht hat - ich Meine, so wie dieser Film aufgezogen war, blieb den Amis ja nichts anderes Mehr übrig, als in Scharen ins Kino zu pilgern.
Und wir Europäer? Uns blieb ein Film Mit brachialen Special Effects und hin und wieder lässt uns der eine oder andere Seitenhieb (leider viel zu wenige) auf den „American Way of Life“ schmunzeln. Trotz der Auslöschung von etwa einer Milliarde Menschenleben und der Planierung sämtlicher Grossstädte spielt der gelegentlich punktiert eingefügte Humor über diese tragische Tatsache geschickt hinweg, so dass Man das Kino mit dem Gefühl verlässt, einen tollen Film gesehen zu haben. Tatsächlich Muss ich sagen, dass ich Mich gut unterhalten habe und die Investition in das Eintrittsgeld nicht bereut habe.
Lasst uns mal die Story Stück für Stück durchgehen. Also da kommen die bösen Ausserirdischen, die mit übergrossen Raumschiffen durchs All fliegen und kurz bei der Erde halt Machen um zu „tanken“. Tja Pech, wenn Man so verschwenderisch Mit der Energie umgeht Aber eigentlich haben die Aliens keine Probleme damit, höchstens die Erde, die sie anfliegen und da die Menschen wohl der Ausbeutung und Verödung ihres Planeten kaum zustimmen werden, will man dass Problem mit einem geschickt geplanten Genozid lösen. Und so beginnen sie, die Großstädte systematisch zu zerstören. Nur erwischen sie auf diese Weise höchstens eine Milliarde Menschen. Der Rest wuselt noch irgendwo auf dem Planeten herum. Nehmen wir mal an, sie würden fortfahren, auch die kleineren Städte zu pulverisieren. Aber auch so kommen sie höchstens auf 50 Prozent der Menschheit, denn Man wartet ja nicht bis man in die Luft geblasen wird. Die Story zeigte zum Ende, dass die Aliens dieses Problem Mit einer groß angelegten Invasion lösen wollten. Allerdings würde der Krieg für Ausserirdische wohl sehr lange dauern und die Menschen würden wohl unweigerlich in einer Art Partisanenkrieg den Aliens zu schaffen Manchen. Worauf ich hinaus will, ist die Tatsache, dass diese Form der Massenvernichtung zwar sehr effektvoll, aber nicht sehr effektiv ist - vor allem, wenn Man nur mal schnell tanken will. Warum die Menschen nicht mit Gas töten, oder Mit einer Seuche, oder mit einer biologischen Waffe etc.?
Ein weiterer witziger Umstand ist die Tatsache, dass die Aliens nicht in der Lage waren, ohne Hilfsmittel in Kontakt mit ihren Raumschiffen auf der Rückseite der Erde zu bleiben. Ein überlegene Kultur - und doch müssen sie auf die Satelliten der Erde zurückgreifen. Dabei hätten sie doch auch ihre eigenen Schiffe als Relais verwenden können - ganz zu schweigen davon, dass es doch lächerlich ist, dass eine so fortgeschrittene Technik nicht in der Lage ist, dieses Problem zu lösen. Was machen die im Falle der Invasion eines unbewohnten Planeten? Stürzen die Beiboote auf der Rückseite des Planeten dann ab? Aber nein. Natürlich: Nur aus diesem Grund haben sie die Erde angegriffen.
Trotz alledem fühlte ich mich am 2. und 3. Juli recht gut unterhalten. Am 4. Juli jedoch wurde die Story streckenweise ziemlich haarsträubend. Z. B. unser guter Computerfreak. In einer Nacht entschlüsselt er die Informationscodes der Aliens, programmiert eine Steuerung für das Beiboot und schreibt ein paar Virusprogramme, die den Aliens Probleme bereiten sollen. Und all das im Vollrausch - zumindest befinde ich mich in diesem Zustand, wenn ich eine Flasche Southern Comfort getrunken habe und tatsächlich hat das Verhalten des Hauptdarstellers dies auch untermauert. Aber gut. Sie nahmen also dieses Beiboot und verließen Camp 51, das geschickterweise über einen, für das Raumschiff passenden Hangar verfügte. Toll geplant, wenn man bedenkt, dass man zuvor ja keine Ahnung hatte, wie das Schiff sich fortbewegt.
Unsere Helden fliegen also zum Mutterschiff. Dort wundert man sich über gar nichts. Weder über die Tatsache, dass normalerweise keines der kleinen Kampfschiffe direkt zum Mutterschiff fliegt und nicht zu einem der großen Beiboote, noch dass das Schiff 40 Jahre vermisst war oder dass sich die Insassen nicht melden. Nun, nehmen wir mal an, die Asiens sind so selbstsicher und überheblich, dass sie die Möglichkeit der Infiltrierung gar nicht in Betracht gezogen haben.
Doch kommen wir zum Computervirus. Der Upload des Virus dauert doch eine beträchtliche Zeit in Anbetracht der Tatsache, dass so ein Virus-Programm in der Regel nicht mehr als 2 Kilobyte groß ist Naja, vielleicht war die Animation des Totenkopfes, der auf den Bildschirmen der Aliens erschien, sehr aufwendig oder die Modems der Aliens sind noch lausiger als die auf der Erde. Wer weiß.
Toll war auch die Sache mit den Schutzschirmen. Ich meine, klar, wenn man das Mutterschiff mit einem Virus für fünf Minuten ausschaltet, dass damit die zentral gesteuerten Schutzschirme der Beiboote zusammenbrechen. Mal abgesehen davon, dass bei dem Gedanken, dass diese 15 km durchmessenden Beiboote keine eigenständigen Rechner haben, sich mir alle Haare sträuben, so frage ich mich, wanzen man das Mutterschiff nicht sofort in die Luft gesprengt hatte (was ja eigentlich ein guter Gedanke war). Die zentrale Steuerung fehlt - folglich können die Schutzschirme nicht aufrecht erhalten werden.
Während unsere Helden im Mutterschiff für Unruhe sorgen, kämpft Mr. Präsident mit wer Horde von Zivilisten, die man in einem mehrstündigen Crash-Kurs im Jägerfliegen unterrichtet hat, auf das nächste Beiboot zu. Dabei ist es nur Mr. Präsident zu verdanken, dass man die ganze Mission nicht abgeblasen hatte, nachdem die erste Rakete im Schutzschild des Schiffes verpuffte. Doch nun feuerten die Piloten völlig chaotisch und ohne System auf das Schiff, Der Gedanke, dass man wohl am meisten Schaden anrichtet, wenn man gezielt immer auf die selbe Stelle schießt und somit vielleicht das Zentrum des Schiffes erreicht, kam den beherzten Piloten nicht. Und so feuerten die Piloten freudig und munter ihre Raketen ab. Nur ein Pilot, ein Säufer, denkt daran, sich noch eine Rakete aufzuheben für den Moment, in dem das Schiff sich anschickt, Camp 51 zu vernichten. Da haben wir ja noch mal Glück gehabt, dass das Schiff in dem Moment, indem es die Vernichtungswaffe einsetzt, angreifbar ist und die Außerirdischen sich noch freiwillig die Blöße gaben.
Doch zurück zu unseren beiden Helden im Mutterschiff. Diese haben sich nun doch zu der Erkenntnis durchgerungen, dass es sinnvoller ist, das Mutterschiff zu zerstören, als es nur vorübergehend zu verwirren. Es gelingt die Flucht in 20 Sekunden aus einem Objekt, das 2000 km groß ist. Nur gut, dass überall große Hinweisschilder mit riesigen terranischen Buchstaben zu finden waren. Mehrsprachig gleich: Ausgang, Sortie, Exit! Sonst hätten sie wohl nie herausgefunden. Toll war die Tatsache, dass sie den Rückflug inklusive Absturz in knapp 60 Sekunden bewältigten, denn die Zigarren, die sie sich vor dein Abflug angezündet hatten, waren, als sie unversehrt aus dem brennenden Wrack des Schiffes heraus schritten, kaum geraucht. Abgesehen davon, dass uns der Regisseur die Erklärung schuldig blieb, wie die beiden den Absturz ohne Kratzer überlebten, denn vom Schiff selbst waren ja nur ein paar Trümmer übrig.
Wieder mal steht am Ende eines SF-Films die Erkenntnis, dass überall das Geld mit vollen Händen ausgegeben wird, aber bei der Story und beim Drehbuch Geld gespart wurde. Schade eigentlich, denn der Film nahm sich des bereits sehr abgegriffenen Invasionsthemas zunächst sehr gut an.