Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Sternenozean | |
Lfd. Nummer: 2223 | |
Titel: Die Gotteskriegerin | |
Autor: Michael Nagula | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Alfred Kelsner | |
Illustration: Michael Wittmann | |
Erscheinungsdatum: 26.03.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Der Roman hat zwei Handlungsebenen. Einerseits entwickelt sich Bré Tsinga zur Attentäterin, andererseits macht Myles Kantor eine überraschende Entdeckung.
Wie bereits bekannt, verübt die Sekte Gon-Orbhon auf der Erde Anschläge. Diese sind sogar vom Gott Gon-Orbhon gewollt, wie der Sektenanführer Imberlock mitteilt. Zuerst will Tsinga ein Fusionskraftwerk zerstören, besinnt sich aber auf eine bessere Maßnahme. Sie will Homer G. Adams töten und damit einen der wichtigsten Lenker Terras aus dem Weg räumen.
In der zweiten Handlungsebene entdeckt Myles Kantor die Leiche einer Superintelligenz in der Sonne. Ein Jetstrahl führt direkt zur Großen Magellanischen Wolke, GMW. Sofort drängen sich dem Leser verschiedene Ideen auf. Die Superintelligenz ES nutzte das sogenannte 6D-Juwel einst, um sich zu stärken. Vermutlich wollte dasselbe auch Seelenquell tun. Und nun geht von der Leiche der bislang unbekannten Superintelligenz ein Jetstrahl vielleicht zum Sitz des einstigen Imperiums Orbhons in der GMW.
Dieser Roman ist nett geschrieben, zeigt aber bereits bekannte Detailmängel der Handlung. Die Attentate der Bré Tsinga sind nicht sehr glaubhaft. Trotz einer entfernten Zukunft mit Verkehrsleitsystemen, Schutzmechanismen vor Kollisionen und Abwehreinrichtungen gelingt es Tsinga sich problemlos auf ein Fusionskraftwerk zu stürzen. Nur ihre eigene Entscheidung verhindert ihren Absturz, weil sie plötzlich in Adams das lohnendere Ziel sieht. Also macht sie sich zu seinem Aufenthaltsort auf. Und obwohl sie von den TLD-Agenten zweifelsfrei identifiziert wird, wird sie hereingelassen. Ihre Sonderberechtigung gilt noch immer und die TLD-Agenten meinen, dass sie eine Affäre mit Adams hat. Dabei ist doch längst bekannt, dass sie zur Sekte gehört. Nicht nur dass alle ihre Sondergenehmigungen längst gesperrt sein müssten, sie sollte auf keinen Fall in die Nähe von Homer G. Adams gelangen können. Hier hätte die Überwachungstechnologien stärker durchdacht werden müssen. Oder es fehlt eine bessere Argumentation, warum die Handlung in der beschriebenen Weise fortschreitet. Ebenfalls problematisch ist der Terrorismusbezug, der in der Serie zu stark vereinfacht wird und die Gon-Orbhon Anhänger einfach als beeinflusste Menschen schildert, ohne deren inneren Wandel zu verdeutlichen.
Interessanter sind die Erkenntnisse, dass in der Sonne eine Superintelligenzleiche liegt, oder schläft nur die SI? Problematisch erscheint auch hier einiges. In der Vergangenheit wurde oft darauf hingewiesen, dass kosmische Szenarien in der Serie zurückgedrängt werden sollen. Doch die Entdeckung der möglichen Ursache für das 6D-Juwel bietet Gelegenheit eine Unzahl an bisherigen Geschehnissen, z. B. Zeitpolizei und Cappins sowie die kosmische Fabrik Gondarak, in Zusammenhang mit der jetzigen Handlung zu bringen. Dadurch wird vieles eher verkompliziert. Erst später in der Serie wird sich erweisen, ob diese Entwicklung alles miteinander zu verbinden gelingt oder nicht.
Bei diesem Roman zeigt sich, dass höhere Technologien nie das Problem waren bei der Serie. Es geht um die glaubhafte Schilderung derselben. Dabei ist der Geheimdienstaspekt noch nicht einmal richtige Science Fiction, wenn man es mit der Realität vergleicht. Wenn der technologische Hintergrund stimmen würde, dann wäre es wirkliche gute Unterhaltung über die Menschen und ihren Veränderungen in der Serie zu lesen. Trotz dieser Schwäche ist der Roman kein Reinfall. Für Perry Rhodan-Verhältnisse ist er ordentlich geschrieben und die aufgewendete Lesezeit war keine Vergeudung. Leider fällt es mir schwer etwas wirklich positives zu sagen. Fazit: Nagulas Gotteskriegerin stellt nette Unterhaltung dar.
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