| Serie/Zyklus: ~ Titel: In Erwartung des Mahdi Originaltitel: Looking for the Mahdi Autor: N. Lee Wood Übersetzung: Walter Brumm Verlag/Buchdaten: Heyne 1998, 430 Seiten
Eine Besprechung / Rezension von Christian Plötz
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John Halton ist kein Mensch, er ist mehr - oder weniger, je nach dem, ob man Genetiker oder Moralapostel befrägt. Er ist ein Biokonstrukt des amerikanischen Geheimdienstes, er verfügt über supernatürliche Reflexe, kann einige dutzend Sprachen fehlerfrei sprechen und erholt sich binnen Minuten von drei Lungendurchschüssen. Dieser John Halton soll nach dem Willen des Geheimdienstes in einem kleinen arabischen Land den Bodyguard spielen für einen jungen Schnösel von Scheich, der außer Computerspiele nicht viel im Kopf hat. Damit er einigermaßen glaubhaft dort eingeführt werden kann, reist Halton als Kameramann einer abgetakelten Journalistin in dem Land ein, wo er bei einer Audienz ein getürktes Attentat auf den Scheich verhindern soll. Das gelingt auch zu vollster Zufriedenheit aller Beteiligten. Lediglich der Microchip, den Halon ins Land brachte, scheint einige unvorhergesehene Leute auf den Plan gerufen zu haben. So wurde bereits am Flughafen versucht mittels einer Entführung an den Chip zu kommen. Dummerweise rechneten die Araber nicht mit den Reflexen des Klon-James Bonds. Allerdings weckt das die Neugier von K. B., der Journalistin, die Halton begleitet. Sie beginnt einige Nachforschungen anzustellen und es gelingt ihr, die Informationen auf dem Microchip zu entschlüsseln. Es handelt sich nämlich hierbei um eine sehr hochentwickelte künstliche Intelligenz, wieso sie allerdings in ein Land geschmuggelt wird, wo etwas natürliche Intelligenz vonnöten wäre, bleibt zunächst im Dunkeln. Als jedoch alle meinen, der Fall wäre abgeschlossen, der Job erledigt, in dem Moment geht die Jagd erst richtig los.
Anmerkung: Äh, ja. Was soll man nur zu sowas sagen. Also wenn jemand ein leidlich spannendes Buch sucht, weil er entweder mit Grippe (oder sonstwem) Zuhause im Bett liegt, sich vor einer längeren Zugfahrt noch mit Lesefutter eindecken will, oder einfach Langeweile hat, der kann "In Erwartung des Mahdi" ruhig lesen. Leider ist weder das Cover (das weit unter dem üblichen Heyne-Standard liegt) noch der Inhalt irgendwie ansprechend gestaltet. Es ist ein Thriller, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ach ja, niemand muß sich Sorgen machen, daß er das Buch nicht verstünde: Wer jetzt, wie mein alter Freund und Kupferstecher nicht weiß, wer oder was ein Mahdi ist, muß nicht extra in islamischer Religionsgeschichte stöbern, es wird im Buch erwähnt, aber so moderat, daß die Gefahr einer zerebralen Überlastung nicht gegeben ist. Garantiert.
Bewertung: 2 von 10 Punkten