Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
New York 2095. Über der Stadt schwebt eine bizarre Pyramide. Der ägyptische Gott Horus ist auf die Erde zurückgekehrt, um sich vor seinem Tod fortzupflanzen. Doch dies kann er nur mit einem einzigartigen Wesen. Dieses glaubt er in der Mutantin Jill gefunden zu haben. Horus kann allerdings nicht als Gott agieren. Er braucht einen menschlichen Körper. Da kommt ihm gerade der Sträfling Alexander Nikopol recht...
Enki Bilal ist einer der wichtigsten Comickünstler Frankreichs. In Deutschland wurde er Ende der 80er Jahre mit seinem Comic-Dreiteiler über die Abenteuer des Alexander Nikopol im 21. Jahrhundert bekannt. Schon seit langem war es sein Wunsch gewesen, dieses Comic zu verfilmen. Letztendlich ging sein Wunsch in dem SF-Streifen "Immortal" in Erfüllung.
"Immortal" ist ein typisch europäischer SF-Film. Die Action steht nicht unbedingt im Vordergrund. Bilal geht es vielmehr um die Entwicklung seiner Figuren sowie deren soziales Umfeld. Klingt langweilig? Weit gefehlt. Bilals Film ist unwahrscheinlich witzig, spannend und - durch die bis ins kleinste Detail dargestellte Zukunft - einfach faszinierend.
Soziale Konflikte werden überzeugend und genau dargestellt, ebenso die ziemlich kaputte Gesellschaft am Ende des 21 Jahrhunderts scheint nicht weithergeholt.
Interessant ist, dass Bilal den Film völlig digital aufnahm, und es insgesamt nur drei richtige Schauspieler gibt. Alle übrigen Figuren stammen aus dem Computer. Innerhalb der ersten Minuten irritiert dies ein wenig, doch entwickelt sich diese Darstellungsweise recht schnell zu einer hervorragenden Idee, die bewirkt, dass das Comic beinahe eins zu eins umgesetzt wird.
Man darf hoffen, dass aus Europa noch mehr Filme dieser Art kommen.