Reihe: Die Schwarze Schar, Band 1 Eine Rezension von Alexander Haas |
"Dark Fantasy" - das ist genau das, was die Atmosphäre dieses Buches beschreibt. Man hat das Gefühl, dass am Anfang die Sonne untergeht, und wenn man Glück hat, geht sie am Ende wieder auf. Glen Cook wirft seine Charaktere in eine Welt, gegen die das finstere Mittelalter so hell wie die Mittagssonne ist. Tod und Verzweiflung an jeder Ecke. Und man kann nur überleben, wenn man sich anpasst und nicht darauf achtet, was wirklich passiert.
Man sollte aber betonen, dass es sich hier keinesfalls um ein Schlachtenbuch im Stil von "BattleTech" handelt, in dem Kampf auf Kampf folgt. Oft genug passiert es hier, dass der Leser von Kämpfen bloß im Nachhinein erfährt, ohne sie geschildert zu bekommen. Kämpfen und Töten ist nicht das, worauf dieses Buch hinauswill. Es will den Leser in eine unheimliche, kaum zu verstehende Welt werfen, die durch Trauer und Leid bestimmt wird.
Das alles wird durch den Hauptcharakter Croaker wunderbar aus der Ich-Form heraus erzählt. Croaker ist das Idealbeispiel für diese Welt. Eigentlich ist er sogar noch nicht mal ein schlechter Mensch, sondern vielmehr ein romantischer Träumer. Aber er ist eben ein Kind dieser Welt; und so sieht er diese denn auch mit seinen dadurch geprägten Augen. So sind auch seine Kameraden. Die schwarze Schar besteht aus vielen wunderbaren Charakteren, deren Job nun mal das töten ist, aber nicht ihr Lebensinhalt, obwohl ...
"Im Dienst der Seelenfänger" ist ein Buch für Leute, die bereit sind, sich mitreißen zu lassen. Aber Vorsicht. Die Welt hinter dem dunklen Cover ist düster und kann durchaus deprimierend wirken. All jene, die auch an Moorcocks ‘Elric’ Gefallen gefunden haben, sollten sich dieses Werk jedoch auf keinen Fall entgehen lassen.
Fazit:
Eindrucksvoll und fesselnd geschrieben - aber keinesfalls etwas für jeden. Absolut empfehlenswert für Freunde einer perfekten Atmosphäre sowie für jene, die es sowieso etwas dunkler mögen.