Titel: I'm a Cyborg, But That's OK Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Regisseur Chan-Wook Park ist vor allem durch seine düsteren und surrealen Dramen wie "Old Boy" bekannt. Bespickt mit grotesker Brutalität erzählte Park bisher Geschichten, die sich um Rache und Vergeltung drehten. Nun aber liefert derselbe Regisseur einen Film ab, an dem sicherlich auch Kinder ihr Vergnügen haben werden.
"I'm a Cyborg but that's ok" erzählt von Young-Goon, die in einer Nervenklinik untergebracht ist und sich für einen Cyborg hält. Daher verweigert sie menschliche Nahrung, sondern leckt stattdessen immer an Batterien, um sich damit aufzuladen. In derselben Klinik lebt auch Il-Sun, der die Fähigkeit besitzt, mit anderen Leuten die Fähigkeiten zu tauschen. Als Young-Goon an Unterernährung leidet, versucht er, sie durch diverse Tricks wieder zum Essen zu bringen.
Parks neuer Film ist eine Mischung aus Märchen, Komödie, Drama und Liebesfilm, wobei alles zusammen durchzogen ist von einem skurrilen Einfallsreichtum. So gibt es Flugsocken, plötzliche Jodeleinlagen und herrliche Traumsequenzen. Waren Parks Filme bisher äußerst dunkel, so erstrahlt "Cyborg" in einem hellen, frischen Licht, das von Anfang bis Ende eine positive Grundstimmung vermittelt. Auch wenn der Film gelegentlich tragisch wird, driftet er nie in den Kitsch ab, sondern behält dabei seine erfreuliche Leichtigkeit. Die Figuren sind sehr liebevoll charakterisiert und werden von hervorragenden Schauspielern verkörpert. Neben der Darstellerin Su-Jeong Lim, die bereits mehrere Preise erhielt, ist auch Koreas erster US-Musik-Export Rain zu sehen.
Mit seinem neuesten Werk ist Chan-Wook Park wiederum ein wunderbarer Film gelungen, der zeigt, wie experimentierfreudig und originell das koreanische Kino ist. - Absolut sehenswert!