Serie / Zyklus: Robert-Langdon-Reihe 1 Eine Besprechung / Rezension von Holger M. Pohl |
Am schweizer CERN wird ein Wissenschaftler auf grausame Art und Weise ermordet. Anscheinend wurde er gefoltert und schließlich hingerichtet, weil man etwas von ihm wollte. Und das im Augenscheinlichen Sinn. Und der Mörder hat eine Spur hinterlassen: In blutigen Buchstaben ist dem Toten das Wort Illuminati in die Brust gebrannt.
Der Direktor des CERN, Maximilian Kohler, ruft den Harvardprofessor und Symbologen Robert Langdon zu Hilfe, der sich mit den Geheimbünden der religiösen Welt bestens auskennt. Langdon weiß, dass die Illuminati Wissenschaftler sind, die es sich zum Ziel gemacht haben, die römisch-katholische Kirche und damit den Vatikan als Unterdrücker der Naturwissenschaften zu bekämpfen und schließlich zu vernichten.
Langdon lernt die Tochter des Toten, Vittoria Vetra, kennen und gemeinsam machen sie sich an die Verfolgung des oder der Mörder. Denn diese haben weiter Spuren und Zeichen hinterlassen. Der Weg führt nach Rom, in den Vatikan.
Der letzte Papst ist vor kurzem gestorben und eine Konklave, eine Papstwahl, steht an. Die Kardinäle der Welt sind versammelt. Die unbekannten Mörder morden weiter. Sie hinterlassen eine klare Warnung: Jede Stunde wird einer der vier Il Preferiti, der aussichtsreichsten Kandidaten, ermordet. Und um Mitternacht wird der ganze Vatikan vergehen. Die Antimateriebombe tickt und Robert Langdon verfolgt die Spur der vier Elemente quer durch Rom.
Doch die Dinge sind nicht immer ganz so, wie sie scheinen ...
Meinung: Ich möchte nicht die ganze Handlung des Romans hier runterleiern. Wer ihn kennt weiß, was geschieht. Wer ihn nicht kennt soll ihn lesen. Denn Illuminati ist ein mehr als nur empfehlenswertes Buch. Obwohl ich bei Bestsellern immer etwas vorsichtig bin, so muss ich doch sagen, dass Illuminati zu Recht lange Zeit ganz oben auf den Listen stand.
Eine Überraschung jagt die andere. Dan Brown schafft es, ein verwirrendes und spannendes Spiel aufzubauen, dessen Verlauf einen immer mehr gefangen nimmt.
Dabei stellt man sich immer wieder die Frage: Was für eine Gruppe sind die Illuminati? Dienen sie dem Wohl oder dem Wehe der Menschheit? Sind die Zeichen wirklich so offensichtlich, wie Dan Brown es zu erwecken vermag, dass sie auch heute noch in maßgeblichen Positionen der Weltgeschichte sitzen? Zum Beispiel die Sache mit dem Freimaurersymbol: Auf der 1-Dollar-Note befindet sich eine Pyramide mit einem Auge darüber - ein Symbol der Freimaurer. Haben sie soviel Einfluss?
Oder die Örtlichkeiten in Rom: Ist es Zufall, dass sie genau dort sind, wo sie sind?
Es werden Verknüpfungen zu Personen der Vergangenheit und der Gegenwart dargestellt. Sind sie so oder nicht?
Illuminati ist sicherlich einer der besten phantastischen Thriller der letzten Jahre, auch wenn sehr viel Realismus darin mitschwingt. Er ist sehr gut und sehr spannend geschrieben. Er sollte mir eigentlich im Urlaub vergangenes Jahr für eine Woche Lesestoff bieten - nach zwei Tagen (und zwei Nächten) war er gelesen. Ich konnte einfach nicht aufhören!
Illuminati hat alles, was Meteor noch fehlt. Und man darf gespannt sein: Im Frühjahr 2004 erschien Dan Browns neues Werk Sakrileg, wieder mit Robert Langdon in der Hauptrolle.
Fazit:
Illuminati ist ein sehr gut und sehr spannend geschriebener Roman. Besonders das verwirrende Grenzspiel zwischen Realität und Phantastik macht das Buch lesenswert. Obwohl ich bei Bestsellern und großartigen Lobeshymnen immer vorsichtig bin, so habe ich keine Sekunde bereut, dieses Buch gekauft zu haben. Ich habe mich allenfalls geärgert, es nicht schon früher gekauft zu haben!
Illuminati bekommt bei mir eindeutige und sehr starke 9 von 10 Punkten (nahezu galaktisch phantastisch).
Illuminati - Hörbuch-Rezension