Reihe: Rettungskreuzer Ikarus, 39. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der berühmte Urlaubsplanet Shahazan leidet weiterhin unter der unbekannten Seuche. Es ist nicht klar, wer sie verursachte oder wo sie zuerst auftrat. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Erreger ein sogenannter Designer-Erreger ist. Extra für diesen Zweck hergestellt. Doch welcher Zweck ist es?
Jason Knight, Ex-Schmuggler, ist auf Tirlath VII in Begleitung des aus dem Nexoversum stammenden Syridaner Taisho. Nach dem Besuch eines Nachtklubs findet sich Jason in seinem Raumschiff Celestine III wieder. Taisho sagt ihm, es finde auf dem Raumhafen eine Art Massenflucht statt. Die Bewohner des Planeten wollten einfach nur weg. Ganz weit weg. Jason versteht das Verhalten nicht.
Neben Jason gibt es noch einen zweiten Handlungsträger, der überwiegend die Geschichte beherrscht. Diese Person ist der neue Botschafter von Anitalle, Septimus Junius Cornelius. Seine Beziehung zum Vizianer Pakcheon wurde ein wenig mehr ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gezogen, als ihm lieb ist. Mit dem neuen Posten eines Botschafters ist er ein interessanter Mann geworden, der sich zu einem Frauenschwarm entwickelt. Er könnte jede haben, wenn er nur wollte. Doch er hat seit jeher Liebe und Leben getrennt und vor allem seine Neigung, von der ihn jetzt jede Frau heilen möchte, geheim gehalten.
Das Leben von Junius nimmt eine überraschende Wendung, als ihm ein unbekannter Mann einen Kristall zuspielt, der wichtige Daten enthällt. Junius soll die Daten weitergeben und gerät so in Gefahr. Kurz darauf erfährt Junius vom Tod des Boten bei einem Anschlag. Als ihm andere Männer auf der Spur sind, ist ihm klar: Der Anschlag galt nicht dem Mann, gesucht wird der Datenkristall. Gut versteckt ist Junius der Einzige, der weiß, wo er ist, aber nicht unbedingt, was darauf gespeichert ist. Das Raumschiff, mit dem er unter falschem Namen den Planeten verlassen will, wird durch eine Bombe zerstört. Die fremden Attentäter werden immer brutaler in der Anwendung ihrer Mittel, um den Datenkristall in die Hände zu bekommen.
Die beiden Handlungsstränge führen die Geschichte des Ikarus-Universums weiter. Die Seuche, die sicher bald das ganze Universum heimsuchen wird, bildet den neuen Handlungshintergrund. Vor diesem Hintergrund erlebt Botschafter Septimus eine spannende Geschichte, die an einen Thriller erinnert. Allerdings ist Irene Salzmann eine eher humoristische Autorin, die gern den Leser zum Schmunzeln und Lachen bringt. Bei diesem Roman hätte ich mir etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, um einen guten Thriller zu lesen. Dagegen sprechen auch einige auf Vorurteilen beruhende Vorstellungen meinerseits. Es gibt einige Beschreibungen, die in eine Schublade passen. Aber dort gar nicht hinein sollten.
Irene Salzmann schrieb einen Roman, den ich gern gelesen habe. Die Frage, die ich mir stelle ist nur: Meinte sie alles ernst oder mit einem Augenzwinkern? Dazu müsste man sie mal befragen. Ein guter Roman, flüssig geschrieben, schnell zu lesen. Leider muss man auf ihren nächsten Roman wieder länger warten.