Titel: Ijon Tichy: Raumpilot - Die Sterntagebücher Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ijon Tichy ist ein galaktischer Held, der mit seinen unglaublichen Geschichten die Leser und Zuhörer vor den Kopf stößt. Er könnte der moderne Münchhausen sein, wenn nicht alles, was er erlebt hätte, wahr wäre.
In seiner Rakete, die eher wie eine Kaffeekanne aussieht, fliegt er durchs All und erlebt allerlei Merkwürdiges. Zunächst wird es Tichy zu dumm, seine Rakete immer wieder selbst zu fliegen, und während er das Steuer in Notfällen halten muss, brennen in der Küche die Eier an. Schnell fasst Tichy den Entschluss, sich eine maschinelle Gefährtin zu bauen, die holographische "Analoge Halluzinelle". Dummerweise kann die nichts anfassen und Tichy hat sein Problem nur noch vergrößert, denn nun hat er eine Gefährtin mit einem eigenen Willen, die zu allem Überfluss ihn noch kritisiert. Doch bei seinen Abenteuern auf den verschiedensten Planeten ist sie ihm dennoch eine große Hilfe.
Man möchte gar nicht annehmen, dass das ZDF so etwas produziert, und es verwundert kein bisschen, dass die Serie immer so um Mitternacht lief. Da hatten wohl ein paar Programmdirektoren kalte Füße bekommen. Die Serie ist schon absurd, und die Tatsache, dass Tichy in einem ulkigen polnischen Akzent spricht, und die ungewöhnliche Einrichtung der Rakete - ein bisschen wie eine angegammelte Mehrzimmerwohnung im Stile der 1960er Jahre - lassen den Zuschauer erst mal perplex zurück. Der SF-Kenner muss nun zunächst alle Erwartungen an eine Verfilmung des Stoffes von Stanislaw Lem aufgeben, denn der Ausspruch "Frei nach Stanislaw Lem" ist doch gewaltig untertrieben. Was den Zuschauer erwartet ist eine anarchische Trash-Sendung, die ziemlich wild Geschichten erzählt.
Doch wenn man den ersten Teil gesehen hat, beginnt man das ganze mehr und mehr zu genießen. Die Geschichten sind so herrlich wirr und abstrus, dass man sich bald auf der Couch vor Lachen zu kringeln beginnt. Und dann ständig dieser unglaubliche pseudo-polnische Akzent, mit dem Tichy seine Abenteuer aus dem Off kommentiert. Der klingt ungefähr so:
Als mal wieder analoges Halluzinelle Mistlichkeit vollbrachte, wäre Rakete fast abgestürzt auf Planet. Nur durch heldenhaftes Einsatz von Raumpilot Tichy konnte Katastrophlichkeit verhindert werden. Muss sagen, Erfindung von Halluzinelle hat sich nicht als Erfolgreichlichkeit erwiesen.
Das Ganze wird von Bildern unterlegt, die der Sprache in keinster Weise nachstehen, und wer nach Logik sucht, ist hier fehl am Platze, denn Tichy geht mal schnell zur Haustür raus, um seine Rakete zu reparieren, oder er landet auf einem Planeten, um seinen Müll zu entsorgen (und wird prompt vor ein galaktisches Völkergericht gestellt). Aber genau daraus entwächst der Charme dieser Geschichten, und man kann jetzt schon sagen, dass diese Serie Kult-Charakter entwickeln wird. Und wie bei allem, was Kult ist, trennen sich die Meinungen in zwei Lager. Die Lem-Puristen werden den Verantwortlichen Frevel und Grabschändung vorwerfen. Doch ich bin mir nicht ganz sicher, ob Lem dieses Werk wirklich abgelehnt hätte. Er hatte Humor und es ist nicht abwegig sich vorzustellen, dass er an dieser Serie seinen Spaß gehabt hätte.
Freunde des anarchischen Humors werden hier also voll auf ihre Kosten kommen und vielleicht sogar merken, dass die Grundgeschichten teilweise richtig interessante SF-Erzählungen beinhalten. Also ein heißer Tipp für die ausgeflippteren Genrefreunde.
In seiner Rakete, die eher wie eine Kaffeekanne aussieht, fliegt er durchs All und erlebt allerlei Merkwürdiges. Zunächst wird es Tichy zu dumm, seine Rakete immer wieder selbst zu fliegen, und während er das Steuer in Notfällen halten muss, brennen in der Küche die Eier an. Schnell fasst Tichy den Entschluss, sich eine maschinelle Gefährtin zu bauen, die holographische "Analoge Halluzinelle". Dummerweise kann die nichts anfassen und Tichy hat sein Problem nur noch vergrößert, denn nun hat er eine Gefährtin mit einem eigenen Willen, die zu allem Überfluss ihn noch kritisiert. Doch bei seinen Abenteuern auf den verschiedensten Planeten ist sie ihm dennoch eine große Hilfe.
Man möchte gar nicht annehmen, dass das ZDF so etwas produziert, und es verwundert kein bisschen, dass die Serie immer so um Mitternacht lief. Da hatten wohl ein paar Programmdirektoren kalte Füße bekommen. Die Serie ist schon absurd, und die Tatsache, dass Tichy in einem ulkigen polnischen Akzent spricht, und die ungewöhnliche Einrichtung der Rakete - ein bisschen wie eine angegammelte Mehrzimmerwohnung im Stile der 1960er Jahre - lassen den Zuschauer erst mal perplex zurück. Der SF-Kenner muss nun zunächst alle Erwartungen an eine Verfilmung des Stoffes von Stanislaw Lem aufgeben, denn der Ausspruch "Frei nach Stanislaw Lem" ist doch gewaltig untertrieben. Was den Zuschauer erwartet ist eine anarchische Trash-Sendung, die ziemlich wild Geschichten erzählt.
Doch wenn man den ersten Teil gesehen hat, beginnt man das ganze mehr und mehr zu genießen. Die Geschichten sind so herrlich wirr und abstrus, dass man sich bald auf der Couch vor Lachen zu kringeln beginnt. Und dann ständig dieser unglaubliche pseudo-polnische Akzent, mit dem Tichy seine Abenteuer aus dem Off kommentiert. Der klingt ungefähr so:
Als mal wieder analoges Halluzinelle Mistlichkeit vollbrachte, wäre Rakete fast abgestürzt auf Planet. Nur durch heldenhaftes Einsatz von Raumpilot Tichy konnte Katastrophlichkeit verhindert werden. Muss sagen, Erfindung von Halluzinelle hat sich nicht als Erfolgreichlichkeit erwiesen.
Das Ganze wird von Bildern unterlegt, die der Sprache in keinster Weise nachstehen, und wer nach Logik sucht, ist hier fehl am Platze, denn Tichy geht mal schnell zur Haustür raus, um seine Rakete zu reparieren, oder er landet auf einem Planeten, um seinen Müll zu entsorgen (und wird prompt vor ein galaktisches Völkergericht gestellt). Aber genau daraus entwächst der Charme dieser Geschichten, und man kann jetzt schon sagen, dass diese Serie Kult-Charakter entwickeln wird. Und wie bei allem, was Kult ist, trennen sich die Meinungen in zwei Lager. Die Lem-Puristen werden den Verantwortlichen Frevel und Grabschändung vorwerfen. Doch ich bin mir nicht ganz sicher, ob Lem dieses Werk wirklich abgelehnt hätte. Er hatte Humor und es ist nicht abwegig sich vorzustellen, dass er an dieser Serie seinen Spaß gehabt hätte.
Freunde des anarchischen Humors werden hier also voll auf ihre Kosten kommen und vielleicht sogar merken, dass die Grundgeschichten teilweise richtig interessante SF-Erzählungen beinhalten. Also ein heißer Tipp für die ausgeflippteren Genrefreunde.