Reihe: Starcraft Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Sechzigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt hält die korrupte Terranische Konföderation den Koprulu-Sektor in ihrem Würgegriff und regiert die Einwohner mit eiserner Faust. Ein einzelner Mann stellt sich gegen die Unterdrücker, wie schon sein Vater Angus, und schwört, sie in die Knie zu zwingen: Arcturus Mengsk
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Arcturus Mengsk, der im Spiel Starcraft als Menschenkaiser eine wichtige Figur darstellt. Daher ist auch schon am Titel erkenntlich, dass dieser Roman die Lebensgeschichte von Arcturus Mengsk erzählen wird.
Es beginnt eigentlich mit dem üblichen Vater-Sohn-Konflikt. Der Junge reagiert anders, als der Vater das gern möchte. Während Angus sich als Patriot und Oppositionspolitiker gegen die korrupte Konföderation stellt, nimmt Arcturus sein Leben in die Hand und meldet sich bei den Unterdrückertruppen der Koprulu-Kolonie als Soldat. Damit nimmt er ganz bewusst einen immerwährenden Streit mit seinem Vater in Kauf. Im Laufe der Handlung sieht man immer wieder den Streit Vater-Sohn als Stellvertreterauseinandersetzung Kolonie-Konföderation. Dabei geht auch der Streit zwischen Arcturus und Valerian weiter, quasi als Fortsetzung von Angus und Arcturus. In dieser Hinsicht wiederholt sich Graham McNeill. Zwar erfährt man bereits im Starcraft-Handbuch einiges über den Kaiser Arcturus Mengsk, doch warum er so handelt und die Methoden der Konföderation anwendet, wird erst im Zusammenhang von Handbuch und Roman klarer. Da der Roman jedoch ein Buch zu einem Spiel ist, wird ein normaler Science-Fiction-Fan nicht viel Freude daran haben. Man sollte schon ein wenig Starcraft kennen, wenn man zu „Ich, Mengsk“ greift. Trotzdem ist das Buch nicht uninteressant. Warum wird jemand erst zu einem Konföderierten, dann zu einem Rebell? Aus der Sicht von Arcturus ist der Weg sicherlich nachvollziehbar und aus der Sicht seines Sohnes Valerian verständlich.
Ein netter Hinweis auf McNeills voraussichtliche Ausbildung als Landvermesser findet sich auf Seite 19, als "ein modifiziertes Landvermessungsmodell" erwähnt wird. Leider sind solche netten Gags etwas sparsam gestreut. Es ist die Zeit, als Arcturus als Siebzehnjähriger in das Haus seines Vaters einbricht, nur um zu sehen, ob er es kann bzw. um ihn zu ärgern. Das ist 25 Jahre nach dem Streit mit seinem Sohn, als er bereits Kaiser ist. Somit ist eines klar. Das Buch erzählt den Werdegang von Arcturus vom jungen Mann zum Kaiser. Klar ist dabei natürlich, dass solch eine Erzählung bei den Lesern unterschgiedlich gut ankommt. Dem einen wird es zu langweilig sein, weil viele Informationen geschildert werden, dem anderen, weil an manchen Stellen zu viel Military-SF ins Spiel kommt. Ob dem Autor der Spagat zwischen beiden Extremen gelungen ist, mag jeder Leser für sich selbst entscheiden.