Reihe: Trinity Blood - Reborn on the Mars II Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In einer fernen Zukunft einer parallelen Welt, denn immerhin ist in diesem Roman von zwei Monden die Rede, die die Erde umkreisen, scheint alles möglich zu sein. Auf der Erde leben Menschen und Vampire. Erstere scheinbar überall, letztere im Reich der wahren Menschen. Zwischen beiden Lebensformen regiert der Hass. Beide Rassen können nicht miteinander, sind aber trotzdem aufeinander angewiesen, denn es gibt noch andere, die es auf diesen Planeten abgesehen haben. Eigentlich sollten beide Rassen miteinander reden und Frieden schließen. Doch genau das scheint nicht möglich zu sein, denn auf beiden Seiten gibt es sogenannte Hard-Liner, die eine Annäherung verhindern.
Katharina Sforza, die Herzogin von Mailand, ist auf dem Weg nach Karthago, um dort mit den neutralen Kräften der Welt zu sprechen. Als Kardinalin und Leiterin des Staatssekretariats des Vatikans ist sie zu besonderen Absprachen berechtigt. Trotzdem kommt es nicht dazu. Denn sie will sich gleichzeitig mit Abgesandten-Vampiren des Reiches der Wahren Menschen treffen. Der Auftakt ist jedoch gleichzeitig der Anschlag auf ihre Person. Jon Fortuna ist nicht nur Graf von Memphis und Gesandter des Reiches, sondern eben auch Vampir. In Begleitung von Baron von Luxor, Radu Barvon, reist er ebenfalls nach Karthago. Für beide Seiten ist dies neutrales Gelände, und damit Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen bzw. Informationsaustausch. Noch bevor es zu einem Treffen kommt, wird auf Katharina ein Anschlag ausgeführt. Dies hat zur Folge, dass der Leiter der Heiligen Inquisition, Bruder Petrus, mit seinen Leuten nach Karthago kommt. Von da an steht Katharina zwischen den Fronten. Zum einen gegen Radu, der den Anschlag ausübte, für Jon, der mit ihr sprechen will, gegen die Inquisition, die gegen die Vampire im Allgemeinen ist. Karthago und sein Herrscher ist inzwischen gegen jeden, kann aber nichts gegen die Inquisition ausrichten, da diese besser ausgerüstet ist als sein ganzes Land.
Statt sich auf die Mystik um Iblis und die Verhandlungen mit dem Vampirreich zu konzentrieren, gibt es im Buch zu viele Kampfhandlungen. Der Roman hat aber mehr als nur Kämpfe zu bieten. Etwa die eindeutige Rivalität innerhalb der Kirche und den Machtgewohnheiten der einzelnen Figuren. Ebenfalls mehr Potential als beschrieben haben die anderen Hauptfiguren.
Das Buch glänzt mit hervorragenden Farbbildern, Zeichnungen der Akteure und gut ausgeführten Karten. Zudem ist Sunao Yoshida ein fabelhafter Erzähler. Auch wenn das Buch ein paar Längen hat, ist es sehr gut geschrieben. Spannend erzählt bringt es mir einen Anime nahe, den ich noch nie gesehen habe. Dafür lerne ich eine Welt kennen, die mir mit ihren Eigenschaften der Eigenzerstörung sehr liegt. Auch wenn es keine direkten Hinweise auf unsere heutige Zeit gibt, bin ich durchaus gewillt, Parallelen zu ziehen. Das Schöne an diesen Vergleichen ist: Das Buch kann ich zur Seite legen und damit gibt es diese Probleme für mich nicht mehr.
Mit den Handlungsträgern, den überraschenden Wendungen und dem plötzlichen Lüften von Geheimnissen sorgt der Autor für neuerliche Spannung. Ob und wie die zehnteilige Buchreihe beendet wird, weiß ich nicht, denn der Autor verstarb, bevor er seine Reihe beenden konnte. Aktuell sind nur acht Romane existent. Ein guter Jugendroman.