Titel: I am Legend Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Im Jahre 2009 wird ein künstlicher Virus entwickelt, der ein Heilmittel für Krebs darstellt. Die Welt ist begeistert, ist doch eine der größten Geisseln der Menschheit nun besiegt. Jedoch zeigen sich im Laufe der Zeit die Schattenseiten des Virus - die Menschen, die damit behandelt wurden, veränderten sich und der Virus mutierte zu einer tödlichen Form. Wenige Jahre später, im Jahre 2012, ist die Menschheit so gut wie ausgerottet.
Nur in New York City versucht der an der damaligen Virusentwicklung beteiligte Wissenschaftler Robert Neville weiter zu überleben und ein Heilmittel zu entwickeln. Offenbar sind sowohl er als auch die ihn begleitende Hündin Sam gegen das Virus immun. Tagsüber verbringt er die Zeit damit, Nahrung in den Straßenschluchten New Yorks zu jagen oder Versuchsobjekte für sein Labor zu fangen, das er sich im Keller seines Wohnhauses eingerichtet hat. Da die vom Virus befallenen, degenerierten und äußerst aggressiven Menschen das Sonnenlicht nicht vertragen, zieht er sich nachts in sein Haus zurück und verbarrikadiert sich dort.
Als er eines Tages wieder ein Weibchen für seine Versuche fängt, beobachtet ihn ein Alpha-Männchen, welches sich voller Zorn sogar kurze Zeit in das Sonnenlicht wagt. Hier hat er sich einen Feind geschaffen, mit dem er sich noch wird beschäftigen müssen.
An dem Weibchen selber testet er ein neu geschaffenes Präparat, welches jedoch auf den ersten Blick einmal mehr keinen Erfolg zu versprechen scheint.
Einige Tage später, als er wieder durch die verlassene Großstadt zieht, gerät er in eine Falle der Infizierten. Kopfüber hängt er an einem Seil und wird bewußtlos. Als er erwacht, ist die Sonne so gut wie untergegangen, die Nacht bricht an und die Infizierten drängen aus ihren Verstecken. Angesichts der unmittelbar drohenden Gefahr schafft Neville es, sich doch noch zu befreien, jedoch wird seine Hündin Sam, kurz bevor sie sich in den rettenden Geländewagen zurückziehen können, von einem der Infizierten gebissen. Zurück in seinem Labor, verabreicht Neville der Hündin das neu entwickelte Gegenmittel - als dieses nicht wirkt und die Hündin beginnt nach ihm zu schnappen, erwürgt er sie.
Nun in dem Glauben, völlig allein auf der Erde zu sein, sieht er keinen Sinn mehr darin, sein Leben weiterzuführen. Als die Nacht anbricht, bleibt er auf einem Pier, wo er sich sonst nur mittags aufhält, da dieser Ort in einer von ihm ausgestrahlten Radiosendung als Treffpunkt für eventuelle Überlebende genannt wird. Natürlich nähern sich die Infizierten, allen voran das Alpha-Männchen. In einem wilden Kampf kann Neville viele der Erkrankten töten, jedoch steht er am Ende verletzt und mit bloßen Händen dem Anführer der Infizierten gegenüber. Da taucht urplötzlich eine unerwartete Hilfe auf...
Die erneute Verfilmung des Romans von Richard Matheson (die erste Filmumsetzung war mit Charlton Heston in der Hauptrolle mit dem Titel "Der Omega-Mann") ist sehr zwiespältig zu sehen. Im Grunde kann man den Film in zwei Teile zerlegen.
Der erste Part schildert die Situation und das Leben Robert Nevilles in New York. Man begleitet ihn bei einer rasanten Jagd nach Wildtieren durch ein verlassenes und verkommenes New York - wuchtige Bilder, die ihresgleichen suchen! In Flashbacks erfährt der Zuschauer die Entwicklung, wie es zu dem Ausbruch des Virus kommen konnte und wie Neville seine Familie verlor. Passend hierzu setzt man Szenen beispielsweise wie die, als er seine Hündin badet und ihr "Alles wird gut" vorsingt. Wird Will Smith diesem Film hier gerecht? Ja, auf alle Fälle. Ernsthaft und mit gutem Schauspiel verkörpert er den Charakter des Robert Neville und gibt der wuchtigen apokalyptischen Kulisse eine sehr glaubwürdige, menschliche Note.
Leider gibt es einen zweiten Teil - und zwar alles ab dem Kampf auf dem Pier - hier driftet der Film im Niveau um einige Etagen nach unten und endet im üblichen Mensch-gegen-Monster-Kampf. Zumal die CGIs der Infizierten der sonstigen Ausstattung des Filmes überhaupt nicht gerecht werden und ziemlich billig aussehen. Sehr schade! Vergleicht man den Film mit anderen herausragenden postapokalyptischen Filmen, so kann er durch diesen vermasselten Schluss keinesfalls bestehen. Viele Szenen und auch die Infizierten erinnern mich an den Film "28 Days later" von Danny Boyle - aber leider gewinnt der billigere Film aus der britischen Filmfabrik hier um Längen. Meine Empfehlung: Der Omega-Mann....