Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Angelius Corros, von Beruf Seelentherapeut, wird auf die neue Raumstation Stardawn berufen. Stardawn ist eine neue, schillernde Metropole am Rande des von Menschen besiedelten Universums. Sie steht mitten im Katanoisis-System, das erst vor kurzem neu entdeckt wurde und jetzt kolonialisiert werden soll.
Der bedeutende und überaus fähige Physiker Natal wird auf die Station eingeliefert. Tödlich erkrankt, soll er seine letzten Tage in der Krankenstation verbringen, bevor er kurz darauf einen neuen Körper erhält, der seinem alten vollkommen entspricht. Und mit vollkommen ist das wörtlich gemeint, denn der neue Körper hat keinerlei Krankheiten, Gebrechen und ähnliches. Bei dem Bewusstseinstransfer geht jedoch etwas schief. Natal beginnt, sich sehr seltsam zu verhalten, und erzählt Angelius von einem sehr streng geheimen Militärprojekt, an dem Natal arbeitete.
Währenddessen taucht im selben Sonnensystem eine beschädigte Rettungskapsel auf. Sie stammt von einem entführten und seit zwei Jahren verschollenen Raumschiff. Die Raumkapsel mit den drei toten Insassen wird schnell der ungewöhnliche Gegenstand einer intensiven Untersuchung, vor allem deshalb, weil an Bord dieser Kapsel Personen sind, die nie auf dem gestohlenen Raumschiff als Besatzung waren, sondern von einem ganz anderen Raumschiff stammen, das ebenfalls verschollen ist. Wie die meisten Menschen erfährt der Seelentherapeut Angelius Corros davon nur aus den Medien und findet sich doch sehr schnell im Mittelpunkt dieser Ereignisse wieder.
Das vorliegende Buch zeigt eine äußerst spannende und vielschichtige deutsche Erzählung. Der Autor Matthias Robold, der auch gleichzeitig das Titelbild zeichnete, stellt die Frage, ob der Mensch die allein intelligente und vorherrschende Rasse des Universums ist. Die Expansion der Menschheit geht immer weiter. Welten werden erkundet , die ebensogut von anderen Lebewesen bewohnt sein könnten. Und in der ganzen mehrschichtig aufgebauten Erzählung läuft, hintergründig, sehr verhalten, eine andere Geschichte mit, die erst ganz zum Schluss eine Auflösung findet. Doch wird der Hauptdarsteller der Geschichte ganz allein damit konfrontiert, und was er damit am Ende macht, bleibt offen.
Bin ich als Leser sonst nie recht zufrieden mit den Geschichten deutscher Schriftsteller, überzeugt mich das Buch von Matthias Reibold, der 1969 in Südbaden geboren wurde. Mehr ist leider über den Autor zurzeit nicht bekannt. Die vorliegende Erzählung ist sein erster Roman, und ich hoffe, das Matthias weiterschreiben wird.