| Titel: Hui Buh - Das Schlossgespenst Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Vor 500 Jahren wurde Ritter Balduin vom Blitz getroffen und spukt seither als Schlossgespenst durch Schloss Burgeck. Eines Tages zieht König Julius der 111. in das Schloss ein, um seine Freundin, die Gräfin zu Etepetete, zu heiraten. Hui Buh gefällt dies gar nicht. Durch recht viel Herumgespuke möchte er die Eindringlinge wieder vertreiben. Da aber verliert er seine Spuklizenz. Ohne Formular hat man in Deutschland kein Recht aufs Spuken. Hui Buh muss so schnell wie möglich die Lizenz wiederbekommen. Aber unheimliche Gestalten versuchen, ihn daran zu hindern...
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet aus Deutschland eine hervorragend durchgestylte Gruselkomödie kommt? In den 60er Jahren versuchte man sich in Deutschland zum letzten Mal ernsthaft daran, einen Big-Budget-Horrorfilm mit dem Titel "Die Schlangengrube und das Pendel" in die Kinos zu bringen. Obwohl Lex Barker und Christopher Lee als Kassenmagneten dienen sollten, floppte der Film so sehr, dass man nie wieder daran dachte, einen Film dieser Art zu drehen. Von da an fristete das Horrorgenre in Deutschland ein kümmerliches Dasein. Zwar kam erst kürzlich die deutsche Independent-Produktion "Tears of Kali" heraus, doch schenkte man diesem lobenswerten Streifen im Ausland mehr Beachtung als hierzulande.
Mit "Hui Buh" verhielt es sich da ganz anders. Die Kinderhörspielreihe ist mit weit über 20 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Hörspielreihen in Deutschland. Da Hörspiele zur Zeit wieder in Mode sind, dachten sich wahrscheinlich ein paar pfiffige deutsche Produzenten, dass man eines mal verfilmen könnte. Das Ergebnis lässt sich sehen. Bei "Hui Buh" stimmt so ziemlich alles: sehr gute Schauspieler, witzige Dialoge (ansonsten bei deutschen Filmen Mangelware), gute Gags und - man höre und staune - sehr gute Special Effects und hervorragende Monstermasken! Regie führte dabei niemand anderer als Sebastian Niemann, der bereits durch sein Debüt "Seven Days to Live" einen recht guten Horrorfilm abgeliefert hat und vor wenigen Jahren die Regie bei "Das Jesus-Video" führte. Man kann nur hoffen, dass Niemann in Deutschland bleibt und nicht wie seine Kollegen Emmerich und Petersen in die USA auswandert. So lange er hier bleibt, darf man sich sicherlich auf weitere gute Genrefilme aus deutschen Landen freuen.