Titel: Die Hüter des Lichts Eine Rezension von Sebastian Hallmann |
Inhaltszusammenfassung:
Jack Frost ist deprimiert. Niemand glaubt an ihn, niemand kann ihn sehen. Zu gerne hätte er den Status, wie ihn zum Beispiel der Weihnachtsmann oder der Osterhase innehaben. Dass seine Chance kommt, ahnt er nicht. Der Schwarze Mann, ebenfalls nicht mehr bleibend im Gedächtnis der Kinder, versucht sich seinen Status zurück zu erkämpfen. Die “Hüter des Lichts”, bestehend aus dem Sandmann, dem Weihnachtsmann, dem Osterhasen und der Zahnfee, brauchen dringend Verstärkung – und die Wahl des Mannes im Mond fällt auf Jack. Gemeinsam versuchen die Helden, den Schwarzen Mann zu stoppen.
Kritik:
Ich erwähnte es ja an anderer Stelle schon einmal: es ist gut, Kinder zu haben. Natürlich aus vielen Gründen, aber einer davon ist, dass man die Legitimation hat, sich Kinderfilme anzusehen, so viel man möchte. So war bei unserem Filmtag also zuletzt “Die Hüter des Lichts” Ruhigstellungsmittel der Wahl. Und natürlich haben Papa und Mama aus… hmm… erziehungstechnischen Gründen mitschauen müssen. Genau. Was anderes steckte da nicht dahinter!
Dreamworks ist ja bekannt dafür, unterhaltsame Animationsfilme auf den Markt zu bringen, die auch durchaus dazu angetan sind, Erwachsene zu unterhalten. Das kann man nun auch ruhigen Gewissens hier bescheinigen. “Die Hüter des Lichts” ist kindgerecht, ja. Aber er bietet auch genug Elemente, die für “die Großen” spaßbringend sind. Man muss aber auch ganz offen sagen, dass bei diesem Titel die Action im Vordergrund steht und weniger der Humor. So wird den ganz großen Lachern eher wenig Platz eingeräumt, meistens gerät man eher ins Schmunzeln. Die Geschichte selbst hebt sich dabei auf eine recht interessante Art und Weise von dem ab, was man mit den “Hauptdarstellern” in Verbindung bringt. Also keine Sorge, wir haben es hier nicht mit einem Film zu tun, den man sich nur zu Weihnachten oder Ostern ansehen kann. Eine logische Instanz des “Problemfalles” Kinderfilm ist natürlich auch, dass man als Erwachsener schon sehr früh Klarheit darüber erlangt, wie der Titel ausgehen wird. Besonders wenn er die Machart von “Die Hüter des Lichts” hat. Der Weg dorthin ist aber spannend, humorvoll und (für die ganz Kleinen) vermutlich auch etwas unheimlich ausgefallen, denn gerade einige Szenen rund um “Pitch”, den Schwarzen Mann, sind doch schon sehr düster ausgefallen.
Die Figuren waren nun das, was mich zu Beginn hat überlegen lassen, ob ich nicht doch irgendetwas anderes mache, während Frau und Kind den Film ansehen. Ich meine hey, Osterhase? Weihnachtsmann? Schwarzer Mann? Ist doch alles schon tausende Male da gewesen. Ja, natürlich – aber “Die Hüter des Lichts” kommt dabei mit sehr eigenen Interpretationen der klassischen Helden daher, so hat Santa einen russischen Dialekt und ist schwersten tätowiert, der Osterhase hat offensichtlich eine Ninjaausbildung genossen und der ruhige Sandmann entwickelt sich unter Druck zu einer wahren Kampfmaschine – man sieht also, auch hier hat man sich von Beginn an stark auf die Action ausgerichtet. Macht aber in diesem Fall nichts, denn jede der Figuren hat ihre liebenswerten Eigenschaften und wird (mit Ausnahme von Pitch natürlich) auch zum Sympathieträger. Die Sprecher der deutschen Synchro-Fassung sind gut, einen Vergleich zur Original-Fassung habe ich aber nicht.
Die Animationen wissen zu gefallen, man sieht erneut, dass die Leute bei Dreamworks ihren Job verstehen. Alles andere wäre auch enttäuschend gewesen, hat man doch schließlich schon eine Menge hochkarätiger Vergleichswerke von den Herren und Damen gesehen. Die Action steht klar im Vordergrund, wurde auch gut umgesetzt, drängt aber ein bisschen den Humor aus dem Gesamtbild, was ich relativ schade finde, denn genau der war es, der für mich zum Beispiel “Shrek” (welcher ja auch sehr actionlastig ist) oder “Madagascar” aus dem selben Haus eben auch für die “reifere” Generation so sehenswert gemacht hat.
Fazit:
“Die Hüter des Lichts” ist ein gelungener, actionreicher Familienfilm, der wohl für jede Altersklasse unterhaltsam sein dürfte. Die Charaktere sind “markig”, ein bisschen mehr Humor hätte jedoch nicht geschadet. Trotzdem: Empfehlenswert!
Bewertung: 8/10 Punkte