Reihe: House of Night, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Zoey ist wieder mit ihren Freunden vereint. Stevie Rae und die roten Jungvampyre sind nicht länger das gut gehütete Geheimnis von Neferet. Persönlich scheint es vorerst bei ihr gut voranzugehen. Zoey konnte die vorhandenen Missverständnisse mit Erik aus der Welt schaffen. Da erscheint ihr Ex-Freund Heath wieder auf der Bildfläche, der meint, in Zoey doch die Frau seiner Träume gefunden zu haben. Eine Zeit lang trug sie seine Prägung mit sich herum. Mit ihren Gedanken und Gefühlen waren sie aneinander gebunden. Und bei ihrer Rückkehr ins House of Night trifft sie auf Stark. Dieser ist durch Neferet zu einem Vampir geworden.
Neferet steht wieder einmal im Mittelpunkt unangenehmer Aktivitäten. Kalona, der wunderschöne gefallene Engel, der eine übernatürliche, unwiderstehliche Anziehungskraft auf alle weiblichen Jungvampyre ausübt und Neferets neuer Liebhaber ist, zog das gesamte House of Night in seinen Bann. Niemand scheint zu bemerken, welche Gefahr von ihm ausgeht. Lediglich Zoey scheint etwas zu ahnen, denn sie wird von Alpträumen, in denen Kalona die Hauptrolle spielt, geplagt. Gegen ihn und seine Geliebte Neferet anzukämpfen, stellt die Freunde Damien, Aphrodite und die anderen vor große Probleme. Kalonas Geheimnis liegt in der Vergangenheit. Er sieht in Zoey seine ehemalige Geliebte A-ya, die ihn in sein Unglück stürzte. Zoey will seinen immer stärker werdenden Einfluss brechen, was sich aber nicht als sehr einfach herausstellt.
Das Familien-Autorengespann P.C. und Kristin Cast schuf mit Gejagt eine gute Fortsetzung zu Ungezähmt. Gelungen ist die Fortsetzung, weil sie fast nahtlos an den Vorgänger anknüpft.
Es mangelt auch in diesem Band wieder nicht an Liebesirrungen. Wenn Zoey an einem Tag gleich vier Männer küsst, ist das nicht gerade einem geregelten Liebesleben dienlich. Diesmal steht jedoch die Handlung im Vordergrund, mehr als in den letzten Bänden. Der Schreibstil ist gewohnt lässig formuliert und liest sich aus diesem Grund sehr flüssig.
Was die Figuren und ihre Entwicklung angeht, kann man geteilter Meinung sein. Erin und Shaunee haben sich gut entwickelt, da gaben sich die Autorinnen sehr viel Mühe und ich denke, dass wieder einmal die Mutter des Autorengespanns federführend war. Die zwei Figuren wirken in diesem Band reifer und erwachsener.
Bei den Jungvampyren ist es ähnlich. Kamisha mit ihren innerlichen Auseinandersetzungen wirkt durchaus glaubhaft. Zerrissen zwischen den Instinkten und den Gedanken, ‚gut’ sein zu wollen, stellt sie eine sehr interessante Person in Zoeys Umfeld dar.
Wer jetzt den fünften Band gelesen hat, wird sich damit durchaus gut unterhalten gefühlt haben. Man hat nicht den Eindruck, immer wieder das Gleiche zu erleben. Deutlich sind die Entwicklungen der Figuren zu sehen, manchmal auch ein paar Rückschritte, aber im Großen und Ganzen geht die Erzählung voran. Ein großes Ziel habe ich bisslang jedoch nicht erkannt. Es wird einfach losgeschrieben, ein Abenteuer abgehandelt und das war es dann auch schon. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam gestaltet. Die Tatsache, dass die Handlungsträger sich von Band zu Band weiterentwickeln, wirkt für die Leserinnen durchaus authentisch als Erzählung.
House of Night ist eine Reihe mit spannendem Inhalt.